15. Juli 2022 / Aus aller Welt

Hitze und Trockenheit plagen Südeuropa - Hohe Brandgefahr

Im Süden Europas machen extrem hohe Temperaturen den Menschen weiterhin schwer zu schaffen. Die Trockenheit führt zu Waldbränden - und eine Besserung ist bislang nicht in Sicht.

Ein öffentliches Thermometer zeigt in Sevilla eine Temperatur von 50 Grad an. Die derzeitige Gluthitze-Periode in Spanien soll mindestens bis zum kommenden Dienstag anhalten.

Ein Ende der Hitze und Trockenheit in Südeuropa ist weiterhin nicht in Sicht. Feuerwehren und Sicherheitskräfte müssen sich darauf einstellen, auch gegen Ende der Woche etliche Brände zu bekämpfen.

Die Bewohner Portugals und die vielen Touristen aus Deutschland und anderen Ländern, die dieser Tage im Land Urlaub machen, ächzen derweil unter ungewöhnlicher Hitze. Am Mittwoch wurde in Pinhão im Distrikt Viseu im Norden des Landes mit 47 Grad die höchste jemals im Juli auf dem Festland Portugals registrierte Temperatur gemessen, wie das Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) mitteilte. Der genaue Wert muss aber noch bestätigt werden.

Die Lage in Frankreich und Spanien

Im benachbarten Urlaubsland Spanien galt am Freitag in 16 der 17 Autonomen Gemeinschaften Hitzealarm. In den Regionen Andalusien im Süden und Extremadura im Westen des Landes sollten die Temperaturen bis auf 44 beziehungsweise 45 Grad Celsius im Schatten klettern. Nur die Kanaren vor der Westküste Afrikas bleiben von der extremen Hitze verschont. Die Hitzewelle in Spanien werde vom Ausmaß und der Länge her eine der längsten seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1975 sein, teilte der nationale Wetterdienst mit.

Aus Frankreich hieß es, die Hitzeperiode sei besonders intensiv und lang anhaltend. In elf Départements galt die Hitzewarnstufe Orange, am Freitag sollen mancherorts Temperaturen um die 40 Grad erreicht werden. Zwei große Waldbrände an der südfranzösischen Atlantikküste breiteten sich weiter aus. In der Nacht zum Freitag evakuierten Einsatzkräfte drei Gemeinden südlich von Bordeaux. Der Zivilschutz warnte vor besonderer Brandgefahr im Rhonetal, wo der Mistral-Wind am Freitag und Samstag über trockene Gebiete fegen dürfte.

Dürre in Italien - Waldbrände in Griechenland

Auch Italien kämpft seit Wochen mit Dürre. In fünf nördlichen Regionen entlang des Flusses Po verhängte die Regierung deshalb den Notstand, weitere Regionen könnten folgen. Immer wieder treten Busch- und Waldbrände auf. Gefahr besteht weiterhin auch auf Sizilien und Sardinien. Die Feuerwehr in Südtirol bekämpfte in der Nacht zum Freitag einen Großbrand im Wandergebiet bei Frauwaal. Am nördlichen Teil des bei deutschen Touristen beliebten Gardasees beschäftigten schon seit Sonntag zahlreiche Brände die Behörden.

Binnen 24 Stunden wurden in Griechenland 108 Waldbrände gezählt, teilte die Feuerwehr am Freitag mit. Ein besonders großes Feuer südlich der kretischen Hafenstadt Rhethymno konnte wegen starken Windes zunächst nicht unter Kontrolle gebracht werden, die Ortschaft Orne wurde vorsorglich evakuiert. Auch südöstlich von Athen brannte es, den Anwohnern der Siedlung Feriza wurde per Warn-SMS empfohlen, die Gegend vorerst zu verlassen. Für Samstag riefen die Behörden für etliche Regionen wieder die zweithöchste Waldbrand-Warnstufe aus - darunter auch der Großraum Athen und mehrere Urlaubsinseln.

Das Wetter in Deutschland

Während in den Mittelmeerländern Regen herbeigesehnt wird, freuen sich Urlauber an der deutschen Küste wohl weniger darüber. Am Freitag können sich die Menschen im Norden auf Wolken und einige Regenschauer einstellen. Sommerliche Temperaturen und Sonne satt sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) dagegen im Süden zu erwarten. Im Norden ist mit Höchstwerten zwischen 16 bis 22 Grad zu rechnen, im Rest des Landes mit 23 bis 29 Grad.

Allgemein sieht die Prognose von Nordrhein-Westfalen bis nach Brandenburg ein durchwachsenes Wetter voraus. In Küstennähe kann es laut DWD zu einzelnen Schauern kommen. An der See komme es vereinzelt zu stürmischen Böen. Abends werde es kühler bei Tiefstwerten von 7 bis 14 Grad - in Ostbayern könne es dabei zu Gewittern, Sturmböen und Hagel kommen.


Bildnachweis: © Angel Garcia/ZUMA Press Wire/dpa
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