4. April 2022 / Aus aller Welt

Frankreich erlebt kälteste Aprilnacht seit 1947

Erst im letzten Jahr hatte Nachtfrost im Frühjahr den französischen Obst- und Weinbauern massive Schäden zugefügt. Jetzt gab es wieder Kälterekorde.

In einem Weinberg im Chablis brennen Anti-Frost-Kerzen. Der Temperatursturz bedroht in ganz Frankreich die Weinberge und andere wichtige Kulturpflanzen.

Frankreich hat in der Nacht von Sonntag auf Montag die kälteste Aprilnacht seit 1947 erlebt. Wie der nationale Wetterdienst am Montag in Paris mitteilte, lag die Durchschnittstemperatur landesweit bei minus 1,5 Grad, der tiefste Wert seit 75 Jahren.

Der niedrigste Wert mit minus 14,3 Grad wurde in Ristolas in 1670 Metern Höhe in den Alpen gemessen. Praktisch überall gab es Nachtfrost, in Südfrankreich in Narbonne sackte die Temperatur auf 0,7 Grad.

Der Kälteeinbruch habe vor allem Obstbauern schwer getroffen, sagte die Präsidentin des Agrarverbands FNSEA, Christiane Lambert, am Montag der Zeitung «Le Parisien». Etliche Regionen und vor allem Steinobst seien betroffen, etwa Obstplantagen mit Pflaumen oder Mirabellen und auch Äpfel. Für eine Bilanz der Schäden sei es noch zu früh.

Trotz des Klimawandels und steigender Temperaturen mache Nachtfrost im Frühjahr der Landwirtschaft weiterhin zu schaffen, teilte der französische Wetterdienst mit. Wegen den tendenziell milderen Temperaturen trieben Weinreben und Obstbäume nämlich früher, als sonst üblich gewesen sei. Damit seien sie auch früher im Jahresverlauf anfällig für Frost.

Angesichts des massiven Kälteeinbruchs hatte der französische Stromnetzbetreiber RTE die Warnstufe Orange ausgerufen und die Bevölkerung und Betriebe zu einem sparsamen Stromverbrauch gemahnt. Ansonsten könnte eine Überlastung drohen. Weil in Frankreich etliche Atomkraftwerke wegen Wartungen und nicht vorhergesehener Reparaturen für längere Zeit vom Netz sind, kann Frankreich im Moment weniger Strom als üblich erzeugen.


Bildnachweis: © Thibault Camus/AP/dpa
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