10. Oktober 2021 / Aus aller Welt

Flugzeug mit Fallschirmspringern in Russland abgestürzt

Bei einem Unglück in der russischen Teilrepublik Tatarstan sterben mindestens 16 Menschen. Mehrere Überlebende des Absturzes tragen schwere Verletzungen davon.

Einsatzkräfte haben aus dem Wrack - das zwischenzeitlich Feuer gefangen haben soll - mehrere Tote geborgen.

Ein Flugzeug mit mehr als 20 Menschen an Bord ist am Sonntag in der russischen Teilrepublik Tatarstan kurz nach dem Start aus etwa 70 Metern Höhe abgestürzt. Mindestens 16 Menschen starben, wie das russische Zivilschutzministerium mitteilte.

An Bord waren Fallschirmspringer eines regionalen Aeroclubs. Sechs Menschen sollen den Absturz des leichten zweimotorigen Transportflugzeugs des Typs L-410 nahe einem Flugplatz der Stadt Menselinsk überlebt haben - mit schweren Verletzungen. Es wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften eingeleitet.

Zunächst war von sieben Verletzten die Rede gewesen. Nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums starb ein Mann im Krankenhaus. Der Präsident Tatarstans, Rustam Minnichanow, sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und ordnete einen «Tag der Trauer» an diesem Montag für die gesamte Teilrepublik an. Die Absturzstelle liegt 290 Kilometer östlich der tatarischen Republikhauptstadt Kasan.

Minnichanow sagte an der Unglücksstelle, dass die Piloten kurz nach dem Start darüber informiert hätten, dass der linke Motor ausgefallen sei. Sie planten demnach eine Notlandung. Beim Landeanflug soll die Maschine einen Lastwagen gestreift und sich überschlagen haben. Nach dem letzten Stand waren 2 Piloten und 20 Passagiere an Bord.

Genaue Ursache noch unbekannt

Das Ermittlungskomitee veröffentlichte Bilder und ein Video des Wracks in einem Stapel aus Holzstämmen. Demnach krachte die Maschine in der Nähe eines Dorfes auf den Boden. Helfer berichteten, das Flugzeug sei in Brand geraten, das Feuer sei schnell gelöscht worden. Als Absturzursache wurde eine Überladung des Flugzeugs oder technisches Versagen vermutet.

Die Maschine aus tschechoslawkischer Produktion war seit 1987 im Einsatz gewesen - zunächst bei den Streitkräften der Sowjetunion, die vor 30 Jahren als kommunistischer Staat aufgelöst wurde. Bei dem Aeroclub wurde die L-410 nach Angaben des Ausbilders Oleg Schiporow von erfahrenen Piloten geflogen. Unter den am Sonntag verunglückten Fallschirmspringern waren nach seiner Darstellung auch Neumitglieder.

In Russland sind in diesem Jahr bei mehreren Unglücken in der Luftfahrt bereits Dutzende Menschen gestorben. Gründe sind oft Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften, veraltete Technik oder menschliches Versagen.


Bildnachweis: © Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa
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