20. April 2023 / Aus aller Welt

WHO: Europa muss mehr für die Mundgesundheit tun

Zucker, Tabak und Alkohol gehören zu den Treibern von oralen Erkrankungen wie Karies. Auch schlechte Ernährung trägt dazu bei. Die WHO schlägt Alarm: Jeder zweite Erwachsene in Europa war zuletzt erkrankt.

Ein Zahnarzt versorgt eine Patientin in einer Praxis.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO ruft die Staaten Europas zu dringenden Maßnahmen gegen orale Krankheiten wie Karies und Zahnverlust auf. Jeder zweite Erwachsene (50,1 Prozent) in der WHO-Region Europa hat im Jahr 2019 eine größere Erkrankung im Mund gehabt, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten WHO-Bericht hervorgeht. Weltweit seien schätzungsweise 3,5 Milliarden Menschen betroffen, in der Region Europa fast 466 Millionen, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Benachteiligte und marginalisierte Bevölkerungsgruppen seien überproportional stark betroffen.

Die 53 europäischen und zentralasiatischen Mitgliedstaaten der Region müssten als Teil der allgemeinen Gesundheitsversorgung den Zugang zu einer grundlegenden oralen Gesundheitsversorgung verbessern, die sicher, wirksam und entweder kostenfrei oder zumindest bezahlbar sei, forderte die in Kopenhagen ansässige WHO Europa. Die Mundgesundheit sei ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung, betonte Kluge. «Viele unserer grundlegendsten menschlichen Funktionen – Sprechen und Kommunizieren, Essen, Atmen und nicht zuletzt Lächeln – hängen von einer guten Mundgesundheit ab.»

Als wesentliche Treiber von oralen Erkrankungen listet die WHO neben dem Verzehr von Zucker den Konsum von Tabak und Alkohol sowie Traumata und mangelnde Mundhygiene auf. Zahnkaries sei die weltweit am häufigsten auftretende nichtübertragbare Krankheit, müsse dies aber nicht sein, erklärte Kluge. «Wir wissen, was getan werden muss.» Unter anderem müssten neue politische Strategien entwickelt werden und Maßnahmen umgesetzt werden, die darauf abzielen, die Aufnahme von Zucker etwa beim Essen und Trinken zu verringern.


Bildnachweis: © Rolf Vennenbernd/dpa
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