5. März 2023 / Aus aller Welt

Vergiftungswelle im Iran: Kulturschaffende wollen Aufklärung

Prominente im Iran haben einen Appell zur Aufklärung einer Vergiftungswelle unterzeichnet. Die Wut gegen Irans Führung steigt.

Ein Mädchen läuft in Teheran an einer Häuserfassade entlang. - Hunderte Schulmädchen sind in den vergangenen drei Monaten im Iran vergiftet worden.

Hunderte Kulturschaffende im Iran haben nach der jüngsten Vergiftungswelle an Mädchenschulen Aufklärung gefordert. Wie die Tageszeitung «Shargh» am Sonntag berichtete, unterzeichneten 500 Prominente einen entsprechenenden Appell. Hunderte Schülerinnen und Studentinnen wurden in den vergangenen drei Monaten aus bisher ungeklärten Gründen vergiftet. Eltern demonstrierten am Wochenende und forderten Erklärungen, die Wut gegen Irans Führung steigt.

«Die vorsätzlichen Massenangriffe auf Mädchenschulen im Land sind eine neue Katastrophe, die nichts anderes bezweckt, als Terror zu erzeugen und die Kosten für die selbstverständlichen Rechte der Mädchen in der Gesellschaft zu erhöhen», zitierten iranische Medien aus dem Appell. «Wir verurteilen diese Tragödie und fordern die Verhaftung und Bestrafung der Täter.»

Neue Fälle

Auch am Sonntag wurden - wie in den vergangenen Tagen - wieder neue Fälle mutmaßlicher Vergiftungen gemeldet. Betroffen war unter anderem ein Studentinnenwohnheim in der nordwestlichen Stadt Urmia sowie eine Schule in der Großstadt Tabris.

Seit Monaten steht Irans Regierung neben der klerikalen Führung im Land unter Druck. Die Frauenproteste im vergangenen Herbst hatten die politische Führung in die schwerste Krise seit Jahrzehnten gestürzt, auch die schwierige Wirtschaftslage bereitet vielen große Sorgen.

Die ersten Verdachtsfälle für Gasvergiftungen wurden bereits Ende November gemeldet, als die Proteste im Iran im vollen Gange waren. Die Hintergründe sind weitgehend unklar. Schülerinnen klagen über Schwindel, Übelkeit und Atemnot.


Bildnachweis: © ---/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Tatort Supermarkt: Mann sticht auf Vierjährige ein
Aus aller Welt

Der Einkauf einer Mutter und ihrer Tochter endet dramatisch. Die Vierjährige wird in einem Supermarkt niedergestochen und muss operiert werden. Der Tatverdächtige ist für die beiden ein Unbekannter.

weiterlesen...
Welcome-Center für Ingolstadt
Aktuelles aus der Region 10

Ein Center um Willkommensstruktur und -kultur zu schaffen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

«Großartiges Ergebnis»: Tierschützer feiern Wal-Rettung
Aus aller Welt

Meistens enden Massenstrandungen von Walen tödlich. Aber in Australien schaffen es Hunderte Helfer, 130 Meeressäuger zu retten. Einige verendete Tiere sollen der Wissenschaft dienen.

weiterlesen...
Berliner «Plantfluencer» wirbt für Artenvielfalt
Aus aller Welt

Der Influencer Robinga Schnögelrögel hat sich auf Schmetterlinge, Wildbienen & Co. spezialisiert. Zum Auftakt eines bundesweiten Projekts für mehr Artenvielfalt verrät er, worauf es ankommt.

weiterlesen...
Wo ist Arian? Hilfskräfte suchen weiter nach Sechsjährigem
Aus aller Welt

Auch nach tagelanger Suche geben die Helfer nicht auf: Hunderte durchkämmen das Gebiet bei Bremervörde nach Arian, darunter Bundeswehrsoldaten. Am Freitag steht der Wohnort selbst wieder im Fokus.

weiterlesen...