30. August 2022 / Aus aller Welt

Öltanker vor Jemens Küste kann jederzeit zerbrechen

Der 45 Jahre alte Öltanker FSO Safer liegt seit Jahren mit einer Million Barrel Öl an Bord vor der Küste des Jemen. Jetzt bitten die Vereinten Nationen um Spenden für eine Rettungsaktion.

Der marode Öltanker «FSO Safer» liegt seit Jahren vor der Küste des Jemen.

Der marode Öltanker FSO Safer vor der Küste Jemens ist nach Angaben der Vereinten Nationen eine tickende Zeitbombe.

«Die FSO Safer zerfällt weiter und könnte jederzeit zerbrechen oder explodieren», sagte Russell Geekie, Berater des UN-Koordinators im Jemen, am Dienstag per Videolink aus dem Jemen bei einer UN-Pressekonferenz in Genf. «Die unbeständigen Strömungen und starken Winde von Oktober bis Dezember werden das Risiko einer Katastrophe nur noch erhöhen.» Die Vereinten Nationen erneuerten ihre dringende Bitte um weitere Spenden für eine geplante Rettungsaktion.

Es fehlten noch 14 Millionen Dollar (etwa gleich in Euro), sagte Geekie. 66 Millionen Dollar an Spendenzusagen seien bislang zusammengekommen, darunter 1,2 Millionen Dollar, die der jemenitische Konzern HSA vor wenigen Tagen in Aussicht stellte. Auf den UN-Konten seien aber erst zehn Millionen Dollar angekommen, zu wenig, um Verträge mit Bergungsfirmen zu unterzeichnen. Über eine Crowdfunding-Kampagne kamen gut 140 000 Dollar zusammen.

An Bord des 45 Jahre alten Lagerschiffs befinden sich mehr als eine Million Barrel Öl. Durch den Bürgerkrieg wurde das Schiff vernachlässigt, die Anlagen an Bord sind nach Angaben von Geekie praktisch alle kaputt. Eine kleine Crew versuche von einem Nachbarschiff aus, das Schlimmste zu verhindern. Das Öl soll abgepumpt werden, um eine Umweltkatastrophe abzuwenden.

«Wenn wir nicht handeln, wird das Schiff zerbrechen und die Katastrophe wird passieren», sagte Geekie. «Es ist keine Frage von ob, sondern wann.» Wenn das Öl nicht vorher geborgen wird, seien die Folgen für die Umwelt und Zehntausende Menschen, die im Roten Meer vom Fischen leben, katastrophal. Die Säuberung dürfte dann 20 Milliarden Dollar kosten. Zu den 20 Regierungen, die Geld versprochen haben, gehören neben Deutschland auch Saudi-Arabien, die USA, Schweden, Katar und Luxemburg.


Bildnachweis: © -/Umweltorganisation Holm Akhdar/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Welcome-Center für Ingolstadt
Aktuelles aus der Region 10

Ein Center um Willkommensstruktur und -kultur zu schaffen

weiterlesen...
Fördert Apportieren das Jagdverhalten?
Hund - Katze - Maus

Blogbeitrag von der Martin Rütter Hundeschule Ingolstadt

weiterlesen...
Wintereinbruch und Glätte-Unfälle in Bayern
Aus aller Welt

Winter im April: Schnee, Graupelschauer und Blitzeis haben den Freistaat am Wochenende heimgesucht - mit Folgen auf den Straßen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Tigermücke breitet sich im Südwesten aus
Aus aller Welt

Werden Mücken in dieser Saison zur Plage? Experten zögern mit einer Prognose. Aber bei der Zunahme einer Art, die bestimmte Viren übertragen kann, sind sie sich für den Südwesten Deutschlands sicher.

weiterlesen...
650 Polizisten bei Razzia gegen Türsteher-Szene im Einsatz
Aus aller Welt

Mitten im Partyleben am Samstagabend ist in vielen NRW-Städten die Polizei aufgetaucht: Die Razzia galt der Türsteher-Szene. Fahnder vermuten Verbindung zur Clankriminalität.

weiterlesen...
Vier Kinder fallen durch Sporthallendach
Aus aller Welt

Sieben Meter waren die Kinder in die Tiefe gestürzt. Alle vier Kinder mussten mit Rettungshubschraubern ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei geht von einem Unglück aus.

weiterlesen...