3. Oktober 2021 / Aus aller Welt

La Palma: Ausgangssperren aufgehoben

Seit zwei Wochen brodelt ein Vulkan auf La Palma. Während die Bewohner endlich wieder vor die Tür dürfen, zeigt sich schon ein weiterer Schlot.

Ein neuer Schlot: Anwohner fotografieren den Lavastrom, der aus dem Vulkan auf der Kanareninsel fließt.

Knapp zwei Wochen nach dem Ausbruch eines Vulkans auf der Kanareninsel La Palma dürfen rund 3800 Bewohner von unmittelbar betroffenen Gebieten ihre Häuser wieder verlassen.

Wegen einer Verbesserung der Luftqualität seien mehrere in den vergangenen Tagen über die Ortschaften Los Llanos, Tazacorte und El Paso im Süden von La Palma verhängte Ausgangssperren am Samstag aufgehoben worden, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die zuständigen Behörden der spanischen Insel im Atlantik vor der Westküste Afrikas.

Am Vulkan im Höhenzug Cumbre Vieja entstand derweil am Samstag ein neuer Schlot. Noch gebe es aber keine Hinweise darauf, dass dadurch Gebiete, die bisher von den Lavaströmen verschont wurden, in Gefahr seien, teilte das Vulkanologische Institut (Involcan) der Kanaren mit. Mehr als tausend Gebäude wurden bisher nach amtlichen Angaben von der etwa 1000 Grad heißen Lava zerstört. Rund 6000 Bewohner mehrerer Ortschaften wurden evakuiert. «Hier sieht man viele Menschen ständig weinen», sagte ein älterer Mann zu RTVE.

Meterdicke Lavaschicht

Die Fläche, die auf La Palma mit einer schwarzen, meterdicken Lavaschicht bedeckt ist, darunter auch Teile eines Friedhofs, wurde inzwischen vom europäischen Erdüberwachungssystem Copernicus auf gut 367 Hektar korrigiert. Am Freitag war von 709 Hektar die Rede gewesen. Vom dunklen Ascheregen sind nach jüngsten amtlichen Informationen sogar mehr als 3300 Hektar betroffen. Das entspricht ungefähr der Fläche von insgesamt 4500 Fußballfeldern.

La Palma, die bei Touristen weniger bekannt ist als andere Kanareninseln wie Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura oder Lanzarote, war am Dienstag zum Katastrophengebiet erklärt worden. Die Schäden belaufen sich nach Schätzungen der Regionalregierung bereits auf mehrere Hundert Millionen Euro. Schwer betroffen ist vor allem der für die Insel immens wichtige Bananenanbau, von dem etwa die Hälfte der etwa 85.000 Einwohner direkt oder indirekt lebt und der sich schon vor dem Vulkanausbruch in der Krise befand.

Beim ersten Ausbruch seit 1971 stößt der namenlose Vulkan seit dem 19. September nahezu pausenlos große Mengen an Gesteinsbrocken, Lava, Rauch und Asche aus. Wie lange er aktiv bleiben wird, können auch Experten nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern.


Bildnachweis: © Daniel Roca/AP/dpa
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