6. Mai 2024 / Aus aller Welt

Hüpfburg-Unfall: Polizei ermittelt gegen Betreiber

Insgesamt neun Menschen sind am Sonntag verletzt worden, weil eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst und teils in die Elbe geweht wurde. Nun ermittelt die Polizei gegen den Betreiber.

In Magdeburg ist eine Hüpfburg in die Elbe geweht worden.

Nach dem Unfall mit einer Hüpfburg in Magdeburg hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Das Spielgerät war am Sonntag von einer Windböe erfasst worden, dabei wurden mehrere Menschen leicht verletzt. Gegen den 60 Jahre alte Betreiber der Hüpfburg werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Montag auf Anfrage.

Die Hüpfburg war bei einem Fest einer Wohnungsgenossenschaft aufgebaut worden. Nach Angaben der Polizei waren Teile der Burg im Uferbereich der Elbe versunken. Unter den neun Leichtverletzten waren sechs Kinder, vier von ihnen hatten sich auf der Hüpfburg befunden, als sie erfasst wurde. Zwei Kinder waren in die Elbe gefallen.

Teil des Ermittlungsverfahrens sei die Frage, ob die Hüpfburg ordnungsgemäß befestigt gewesen sei, sagte der Polizeisprecher. Am Sonntag hatte die Polizei bereits Teile des Spielgeräts gesichert. Die Veranstaltung war nach dem Unfall abgebrochen worden.

Unfälle mit Hüpfburgen sorgen immer wieder für Aufsehen. Besonders tragisch endete ein Vorfall auf der australischen Insel Tasmanien 2021. Dort starben sechs Kinder, nachdem eine aufblasbare Hüpfburg bei einem Schulfest durch heftigen Wind in die Luft gerissen worden war. Mehrere Kinder stürzten Augenzeugen zufolge aus bis zu zehn Metern Höhe in die Tiefe.

In Deutschland wurden im Mai vergangenes Jahr 14 Kinder leicht verletzt, als eine Hüpfburg in Lohmar nahe Köln bei einem Frühlingsfest auf die Seite kippte. Bei einem Kinderfußballturnier im rheinland-pfälzischen Gondershausen wurde 2022 eine Hüpfburg vom Wind erfasst und mehrere Meter in die Höhe gezogen - neun Kinder wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Im April 2018 kippte eine Hüpfburg auf einem Fest in Berlin-Hellersdorf um - 13 Kinder wurden verletzt.


Bildnachweis: © Christopher Kissmann/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
19-Jährige tot in Kofferraum - Verdächtiger festgenommen
Aus aller Welt

Eine 19-Jährige liegt tot in einem Kofferraum. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Ein Verdächtiger ist inzwischen festgenommen. Doch viele Fragen sind noch offen.

weiterlesen...
Wintereinbruch und Glätte-Unfälle in Bayern
Aus aller Welt

Winter im April: Schnee, Graupelschauer und Blitzeis haben den Freistaat am Wochenende heimgesucht - mit Folgen auf den Straßen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hochwassernacht im Saarland - Scholz versichert Solidarität
Aus aller Welt

Der Kanzler macht sich nach den Unwettern im Saarland selbst ein Bild von der Lage. Konkrete finanzielle Hilfen des Bundes kündigt er nicht an, spricht aber von einer «Praxis der Solidarität».

weiterlesen...
Warum Fäkalien Großbritanniens Küste verpesten
Aus aller Welt

Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.

weiterlesen...
Neue Überschwemmungen in Afghanistan
Aus aller Welt

Vergangene Woche hatte Afghanistan nach Überschwemmungen über 300 Tote gemeldet. Nun hat heftiger Regen eine weitere Region unter Wasser gesetzt. Das Krisenland ist auf Extremwetter kaum vorbereitet.

weiterlesen...