17. Oktober 2022 / Aus aller Welt

Fast jeder zehnte Corona-Infizierte geht zur Arbeit

Krank und trotzdem zur Arbeit? Das war auch vor der Corona-Pandemie nicht unüblich in Deutschland. Doch auch das Coronavirus scheint daran nichts geändert zu haben. Darauf weist zumindest eine Studie hin.

Auch mit einem positiven Corona-Schnelltest gehen offenbar noch viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zur Arbeit.

Fast jeder zehnte Corona-Infizierte geht einer Studie zufolge trotz Erkrankung zur Arbeit. Neun Prozent der Erkrankten erscheinen bei einem milden Verlauf und trotz positiven Tests im Büro oder im Betrieb, wie aus einer der Studie «Arbeiten 2022» der Betriebskrankenkasse Pronova BKK hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) vorliegt. 17 Prozent arbeiten von Zuhause aus, weitere 17 Prozent bleiben ein paar Tage Zuhause bis die schlimmsten Symptome vorüber sind. 8 Prozent entscheiden danach, was auf der Arbeit los ist. 33 Prozent der Befragten bleiben bei einem leichten Corona-Verlauf so lange Zuhause, bis sie wieder gesund sind. 16 Prozent der Befragten waren noch nicht an Corona erkrankt.

Befragt wurden im September 1200 Beschäftigte. Insgesamt geht der Studie zufolge die Mehrheit aller Berufstätigen trotz Krankheit zur Arbeit. Neben den neun Prozent Corona-Erkrankten kommen weitere gut 20 Prozent mit ansteckenden Infekten in den Job. Nur 28 Prozent der Deutschen bleiben bei Krankheit konsequent Zuhause und arbeiten nicht.

Am häufigsten gehen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen trotz Rückenschmerzen in die Firma (49 Prozent), 38 Prozent trotz Allergien, wie es in der Studie den Angaben zufolge weiter heißt. Auch ein Drittel der Beschäftigten mit psychosomatischen oder psychischen Beschwerden erscheint im Job.

Aus Sicht von Medizinern und Medizinerinnen ist Arbeiten trotz Krankheit besonders bei ansteckenden Infektionen fragwürdig. «Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern», sagt Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova BKK. «Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden.» So sei die Präsenz im Büro trotz positivem Corona-Test «eine unzumutbare Gefahr».


Bildnachweis: © Sebastian Gollnow/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
19-Jährige tot in Kofferraum - Verdächtiger festgenommen
Aus aller Welt

Eine 19-Jährige liegt tot in einem Kofferraum. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Ein Verdächtiger ist inzwischen festgenommen. Doch viele Fragen sind noch offen.

weiterlesen...
Wintereinbruch und Glätte-Unfälle in Bayern
Aus aller Welt

Winter im April: Schnee, Graupelschauer und Blitzeis haben den Freistaat am Wochenende heimgesucht - mit Folgen auf den Straßen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Stoff aus Pfefferspray für Großeinsatz verantwortlich
Aus aller Welt

Wegen Gasgeruchs musste die Innenstadt von Singen in Baden-Württemberg am Donnerstag abgesperrt werden. Nun ist klar, um welchen Stoff es sich handelte.

weiterlesen...
Sonne, Wolken und Schauer am Pfingstwochenende
Aus aller Welt

Das Pfingstwochenende bringt einen Wettermix. Örtlich gibt es dichte Wolken, Schauer und Gewitter.

weiterlesen...
Mindestens vier Tote bei Unwettern in Texas
Aus aller Welt

Extreme Wetterphänomene in den USA häufen sich. Im Süden des Landes kamen mehrere Menschen bei Sturm und Regen ums Leben.

weiterlesen...