15. Februar 2023 / Aus aller Welt

Experte: Banksy erschwert Kommerzialisierung seiner Werke

Ein neues Werk von Banksy taucht auf - und bleibt nur für wenige Stunden unangetastet. Ein Experte sieht darin gleich mehrere Trends.

Das neue Kunstwerk des Straßenkünstlers Banksy - zu sehen im britischen Margate - hat den Titel «Valentine's Day Mascara».

Nach Einschätzung eines Experten erschwert der mysteriöse Graffiti-Künstler Banksy der Kunstwelt, seine Werke zu kommerzialisieren.

«Er macht es immer schwerer, seine Werke von ihrem Entstehungsort zu entfernen», sagte der Kunsthistoriker Ulrich Blanché von der Universität Heidelberg der Deutschen Presse-Agentur. «Er erschwert es den Leuten, Geld daraus zu machen.» So seien die Werke des Künstlers in den vergangenen Jahren zunehmend dreidimensional geworden und würden andere Objekte einbeziehen.

Neues Werk: «Valentinstag-Mascara»

Im südenglischen Margate war gestern nach dem Auftauchen eines Banksy-Werkes ein elementarer Teil davon - eine echte Gefriertruhe - entfernt worden. Das ursprüngliche, an eine Hauswand gesprühte Motiv zeigt eine Frau im Stil der 1950er Jahre mit Schürze und gelben Handschuhen. Sie hat ein blaues Auge, und ihr fehlt ein Zahn. Als die Truhe noch vor der Wand stand, ragten zwei an die Wand gemalte Beine heraus, wie auf Banksys Instagram-Kanal zu erkennen ist.

Zwei vom Künstler veröffentlichte Nahaufnahmen konzentrieren sich auf das geschundene, aber lächelnde Gesicht der Frau. «Valentinstag-Mascara» heißt das Werk. Beobachter vermuteten, dass der gesellschaftskritische Künstler damit anlässlich des Valentinstags auf häusliche Gewalt aufmerksam machen wollte.

Gesellschaftliche Missstände im Fokus

Banksy stammt mutmaßlich aus der westenglischen Stadt Bristol, seine genaue Identität ist aber unbekannt. In seinen Werken thematisiert er immer wieder gesellschaftliche Missstände.

Dass die Werke vor Ort nicht lange im Original erhalten blieben, sei dem Künstler klar, sagte Blanché, der sich bereits seit Jahrzehnten mit Banksy intensiv auseinandersetzt. «Das Werk ist für alle und das Werk ist fürs Foto», so der Experte. Auch ein Trend zu Video als Darstellungsform seiner Werke sei zu erkennen.


Bildnachweis: © Gareth Fuller/PA Wire/dpa
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