14. Februar 2023 / Aus aller Welt

Ausbruch des Marburg-Fiebers in Äquatorialguinea

In dem kleinen afrikanischen Küstenstaat sind laut WHO bereits mindestens neun Menschen nach einer Virusinfektion gestorben. Lässt der Erreger sich noch eindämmen?

Eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Marburgvirus. Im zentralafrikanischen Äquatorialguinea ist der Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bestätigt worden. (Bild von 1968)

Im zentralafrikanischen Äquatorialguinea ist erstmals ein Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bestätigt worden. Das mit dem Ebola-Erreger verwandte Virus wurde in vorläufigen Tests nach dem Tod von mindestens neun Menschen in dem kleinen Küstenstaat mit 1,5 Millionen Einwohnern nachgewiesen. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.

Bislang seien 16 weitere Verdachtsfälle mit Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, blutigem Erbrechen und Durchfall bekannt. Nach dem Alarm einer Behörde in der Provinz Kié-Ntem am 7. Februar wurden acht Proben im Institut Pasteur im Senegal untersucht, von denen eine positiv war.

In die betroffenen Regionen seien Teams entsandt worden, um Kontakte nachzuverfolgen und zu isolieren sowie Menschen mit Symptomen des Fiebers zu behandeln, teilte die WHO weiter mit. Experten sowie Ausstattung für das Testen von Proben und Schutzausrüstung für 500 Gesundheitsmitarbeiter sollen Äquatorialguinea beim Eindämmen des Ausbruchs helfen. Die Einwohner des kleinen Lands an Afrikas Westküste gehören den UN zufolge zu den ärmsten Menschen der Welt.

Das Marburgvirus trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infizierten. Vermutet wird, dass das Virus von Flughunden stammt, die mit Fledermäusen verwandt sind. Menschen stecken sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter an. Je nach Behandlungsmöglichkeiten sterben ein Viertel bis zu 88 Prozent der Betroffenen.


Bildnachweis: © Dr. Frederick Murphy/CDC/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polizei-Schüsse auf Reifen: Raser löst Großeinsatz aus
Aus aller Welt

Ein Mann fällt durch «aggressives Fahrverhalten» auf und will mit dem Auto vor der Polizei flüchten. Dann fallen Schüsse.

weiterlesen...
Zwei Mädchen gestehen Tötung von zwölfjähriger Luise
Aus aller Welt

Diese Tat macht sprachlos: Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen gestehen, die zwölfjährige Luise erstochen zu haben. Am Opfer entdecken Mediziner zahlreiche Messerstiche. Doch das Strafrecht greift hier nicht.

weiterlesen...
Randale in Kinos - Hinweise auf TikTok-Trend
Aus aller Welt

Junge Leute haben in mehreren Kinos randaliert und den Abbruch der Vorführungen erzwungen. Als die Polizei eintraf, war der Spuk meist schon vorbei. Bahnt sich da ein neuer TikTok-Trend an?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Grimme-Preise für Böhmermann und das Sandmännchen
Aus aller Welt

Der Grimme-Preis gilt als Ritterschlag für jeden, der hochwertiges Fernsehen macht. Die begehrte Auszeichnung verbindet 2023 mehrere Zuschauergenerationen - und wirft einen Blick auf die Vielfalt der Gesellschaft.

weiterlesen...
Zustand der deutschen Wälder weiter angespannt
Aus aller Welt

Der Klimawandel mit Trockenheit und Hitze setzt auch Fichten, Buchen und Eichen zu. Wie es den Bäumen geht, sehen Experten auch daran, wie dicht ihre Kronen noch sind. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

weiterlesen...
New Yorks Flatiron Building wird versteigert
Aus aller Welt

Mitten in Manhattan steht seit rund 120 Jahren ein Dreiecks-Gebäude, liebevoll Flatiron Building genannt. Jetzt soll das «Bügeleisen-Gebäude», das auch bei vielen Besuchern ganz oben auf der Liste steht, versteigert werden.

weiterlesen...