25. Juli 2022 / Aus aller Welt

17 Tote bei Bootsunglück vor den Bahamas

Tragödie auf dem Atlantik: Ein zweimotoriges Boot aus Haiti kentert vor den Bahamas, viele Menschen ertrinken - darunter auch ein kleines Kind. Ermittler glauben an einen Fall von Menschenschmuggel.

Überlebende sitzen vor ihrer Rettung auf dem gekenterten Boot.

Beim Kentern eines Bootes vor den Bahamas sind mindestens 17 mutmaßliche Migranten aus Haiti ums Leben gekommen. Darunter waren 15 Frauen und ein kleines Kind, wie Premierminister Philip Davis bei einer Pressekonferenz mitteilte. Demnach war das zweimotorige Boot nachts von der Hauptstadt der Bahamas, Nassau, gestartet und kurz darauf, gut zehn Kilometer vor der Küste, wohl wegen stürmischer See gekentert.

Es seien vermutlich rund 60 Menschen an Bord gewesen, sagte Davis. Ziel sei wohl die US-Stadt Miami gewesen. 25 Menschen seien gerettet worden, es werde nach möglichen weiteren Opfern gesucht. Vermutlich handle es sich um Menschenschmuggel, es werde ermittelt.

Nassau liegt etwa 300 Kilometer von Miami entfernt. Die Zahlen der unerlaubten Grenzübertritte von Mexiko in die Vereinigten Staaten waren in den vergangenen Monaten besonders hoch. Hinzu kommen Versuche, aus karibischen Ländern wie Haiti und Kuba auf dem Seeweg in die USA zu gelangen - wer von der Küstenwache aufgegriffen wird, wird in der Regel schnell zurückgeschickt. Auch an der Landgrenze werden die meisten Migranten seit Beginn der Corona-Pandemie abgewiesen, ohne Asyl beantragen zu können - ein im internationalen Recht wie auch im US-Gesetz verankertes Recht.

Viele Haitianer flüchteten zuletzt vor Armut, Bandengewalt und politischem Chaos in ihrer Heimat, dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents. Seit der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse vor gut einem Jahr gab es weder Wahlen noch wurde die Tat aufgeklärt. Nach Angaben der Organisation Witness at the Border wurden seit vergangenem 19. September mehr als 24.000 Menschen aus den USA nach Haiti abgeschoben.


Bildnachweis: © Uncredited/Royal Bahamas Defense Force/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ein gelungener Start ins neue Jahr: Neujahrsempfang des FC Ingolstadt
Sport allgemein

Der FC Ingolstadt feierte mit Humor, Teamgeist und einem bewegenden Gedicht den Neujahrsempfang am Auwaldsee.

weiterlesen...
Aus der Haft ins Gericht - Neuer Prozess gegen Schuhbeck
Aus aller Welt

Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt gibt es einen neuen Prozess gegen ihn - und die Vorwürfe haben es in sich.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Iditarod-Rennen: Wegen Schneemangels in Alaska neue Route
Aus aller Welt

Gewöhnlich startet das berühmte Hundeschlittenrennen Iditarod in Alaska in der Ortschaft Willow. Doch Schneemangel im nördlichsten US-Bundesstaat zwingt zu einer Routenänderung. Das kommt selten vor.

weiterlesen...
Nach Bruchlandung: Viele Verletzte aus Klinik entlassen
Aus aller Welt

Nach der dramatischen Bruchlandung eines Passagierflugzeugs in Kanada konnten die meisten Verletzten das Krankenhaus nun wieder verlassen. Eine Sache bleibt aber weiter unklar.

weiterlesen...
Frau getötet und Stiche auf Stiefmutter - Mann festgenommen
Aus aller Welt

Ein 25-Jähriger soll in Hamburg auf seine Stiefmutter eingestochen haben. Die Polizei nimmt ihn fest - und macht dann in seiner Wohnung einen schlimmen Fund.

weiterlesen...