31. Januar 2022 / Aus aller Welt

Bischof Bätzing: Benedikt muss sich entschuldigen

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz fordert: Der emeritierte Papst Benedikt soll die Opfer im Missbrauchsskandal um Verzeihung bitten. Kritik übt er vor allem an Ratzingers Beratern.

Georg Bätzing in der Talk-Show «Anne Will» zum Thema: «Missbrauch, Lügen, Vertuschung - ist diese Kirche noch zu retten?».

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat von dem emeritierten Papst Benedikt eine Entschuldigung für sein Verhalten im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gefordert.

«Er muss sich äußern, und er muss sich über seine Berater hinwegsetzen und im Grunde den schlichten, einfachen Satz sagen: "Ich habe Schuld auf mich geladen, ich habe Fehler gemacht, ich bitte die Betroffenen um Verzeihung." Anders geht das nicht», sagte Bätzing am Sonntagabend in der ARD-Talkshow «Anne Will». Auf die Frage, ob er glaube, dass Benedikt dies auch tun werde, sagte der Limburger Bischof: «Ich traue es ihm zu - wenn er es schafft, sich von Beratern zu distanzieren. Das ist nun wirklich eine Schwäche von Benedikt XVI., von Joseph Ratzinger, sich nicht immer mit den besten Beratern zu umgeben.»

Benedikt war in einem Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum München und Freising Fehlverhalten vorgeworfen worden. Der 94-Jährige, der von 1977 bis 1982 Erzbischof in München war, bestreitet das aber. In einem wesentlichen Punkt räumte er vergangenen Montag ein, eine Falschaussage gemacht zu haben. Es geht dabei um seine Anwesenheit in einer Sitzung, in der über eine Missbrauchspriester gesprochen wurde. Die Falschaussage führte Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein jedoch auf ein technisches Versehen zurück.


Bildnachweis: © Wolfgang Borrs/ARD/NDR Presse und Information/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Zwei Mädchen gestehen Tötung von zwölfjähriger Luise
Aus aller Welt

Diese Tat macht sprachlos: Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen gestehen, die zwölfjährige Luise erstochen zu haben. Am Opfer entdecken Mediziner zahlreiche Messerstiche. Doch das Strafrecht greift hier nicht.

weiterlesen...
Randale in Kinos - Hinweise auf TikTok-Trend
Aus aller Welt

Junge Leute haben in mehreren Kinos randaliert und den Abbruch der Vorführungen erzwungen. Als die Polizei eintraf, war der Spuk meist schon vorbei. Bahnt sich da ein neuer TikTok-Trend an?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

König Charles: Ovationen im Bundestag, Käse in Brandenburg
Aus aller Welt

An Tag zwei seines Staatsbesuchs setzt Charles gezielt die für ihn wichtigen Themen: deutsch-britische Verbundenheit, militärische Zusammenarbeit, Ukraine-Krieg, Nachhaltigkeit. Und er gibt sich volksnah.

weiterlesen...
Weltrekorde mit Kokosnüssen und Wassermelonen
Aus aller Welt

Ist es möglich, in einer halben Minute mit verbundenen Augen und einem rohen Ei in der Hand 27 Kokosnüsse zu zerschlagen? Die Antwort lautet: Ja!

weiterlesen...
Schreiende Tomaten? Gestresste Pflanzen machen Geräusche
Aus aller Welt

Viele Menschen lieben die Stille auf dem Land, denn was jeder weiß: Pflanzen machen keinen Lärm. Falsch gedacht, sagen Forscher nun. Der Mensch könne die Geräusche nur nicht hören.

weiterlesen...