24. Januar 2023 / Aus aller Welt

Auftraggeber für Morde im Amazonasgebiet identifiziert

Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen: Ein britischer Journalist und ein Indigenen-Experte wurden im Amazonasgebiet tot aufgefunden. Die Polizei will nun wissen, wer hinter den Morden steckt.

Beamte der Bundespolizei mit den menschlichen Überresten der im Juni vergangenen Jahres getöteten.

Gut sieben Monate nach der Ermordung des britischen Journalisten Dom Phillips und des Indigenen-Experten Bruno Pereira hat die brasilianische Bundespolizei «mit großer Wahrscheinlichkeit» einen Auftraggeber identifiziert.

Der mutmaßliche Drahtzieher wird verdächtigt, eine kriminelle Organisation für illegalen Fischfang in der Region des Vale do Javari zu leiten, wie die Polizei des Bundesstaates Amazonas mitteilte. Gegen ihn soll Anklage erhoben werden.

Er soll die Morde im Amazonasgebiet wegen der Kontrolle und Überwachung des illegalen Fischfangs durch Pereira in Auftrag gegeben haben, wie es hieß. Die Staatsanwaltschaft hatte im Juli bereits mehrere Verdächtige angeklagt.

Phillips und Pereira waren am 5. Juni während einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens verschwunden. Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre sterblichen Überreste seien identifiziert worden. Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurde Pereira mit drei Schüssen getötet. Phillips wurde demnach nur getötet, weil er auch vor Ort war. So sollte das vorherige Verbrechen vertuscht werden. Als Motiv nannte die Staatsanwaltschaft, dass Pereira Phillips gebeten habe, das Boot der Angeklagten zu fotografieren. Mit einem von ihnen habe Pereira wegen illegalen Fischfangs in indigenem Gebiet schon einen Konflikt gehabt.

Das brasilianische Grenzgebiet zu Peru und Kolumbien ist durch illegale Goldsuche, Abholzung, Fischfang und Jagd sowie Drogenschmuggel besonders gefährlich. Pereira hatte illegale Machenschaften im Javari-Tal für die Behörden dokumentiert. Er hatte bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Phillips recherchierte für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.


Bildnachweis: © Edmar Barros/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Zwei Tote nach Schüssen in Mercedes-Werk
Aus aller Welt

Frühmorgens läuft die Produktion in Halle 56 des Sindelfinger Mercedes-Werks zunächst wie immer. Dann fallen Schüsse - zwei Männer sterben. Der Tatverdächtige ist gefasst. Vieles ist noch unklar.

weiterlesen...
AOK-Skate-Night am 20. Mai
Aktuelles aus der Region 10

Am Samstag, den 20. Mai findet auf dem Volksfestplatz in Karlshuld die AOK-Skate-Night statt

weiterlesen...
Deutlich mehr schwere Unfälle mit E-Scootern
Aus aller Welt

Im vergangenen Jahr wurden bei 8260 Unfällen mit E-Scootern Menschen verletzt - 49 Prozent mehr als noch 2021. Vor allem die falsche Benutzung der Fahrbahn und Alkohol spielten eine Rolle.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kanada: Ausländische Feuerwehrleute sollen Brände bekämpfen
Aus aller Welt

Seit Wochen brennt es in mehreren kanadischen Provinzen. Tausende müssen evakuiert werden, Hunderte Gebäude sind bereits beschädigt. Jetzt setzt Kanada auf Hilfe aus dem Ausland.

weiterlesen...
Rad fahren: Von bösen Sätteln und guten Helmen
Aus aller Welt

Rad fahren ist gesund und gut fürs Klima. Nur im Bett läuft es dann auf Männerseite nicht mehr? Ob da wirklich was dran ist und ob Helme das Unfallrisiko erhöhen - ein Rad-Check.

weiterlesen...
Zivilklage gegen Bill Cosby wegen sexuellen Missbrauchs
Aus aller Welt

Mehr als 60 Frauen haben den Entertainer in den vergangenen Jahren des sexuellen Übergriffs bezichtigt. Nun meldet sich ein ehemaliges «Playboy»-Model zu Wort - und erhebt schwere Vorwürfe gegen Cosby.

weiterlesen...