17. Februar 2022 / Aus aller Welt

Abgeordneter zum Fall Prinz Andrew: Wer zahlt?

Der zweitälteste Sohn der britischen Königin hat sich mit der Klägerin Virginia Giuffre auf einen Vergleich geeinigt. Doch wo kommen die Millionen her, die der Prinz zahlen muss?

Prinz Andrew, Herzog von York, steht unter Beobachtung.

Ein britischer Abgeordneter hat davor gewarnt, dass bei dem Vergleich um Missbrauchsvorwürfe gegen Prinz Andrew öffentliche Gelder eingesetzt werden könnten.

Wie am Dienstag bekannt wurde, hatte sich der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. in der Klage von Virgina Giuffre in New York auf einen Vergleich mit der US-Amerikanerin geeinigt.

Berichten zufolge soll sich Andrew zur Zahlung von bis zu zwölf Millionen Pfund (umgerechnet mehr als 14,3 Millionen Euro) verpflichtet haben. «Es gibt ein Risiko, dass dies zu Lasten der Öffentlichkeit gehen wird», sagte der Labour-Abgeordnete Andy McDonald der BBC am Mittwochabend und fügte hinzu: «Wir müssen genau wissen, woher das Geld kommt.» Er werde das Thema in der kommenden Woche im Parlament zur Sprache bringen, so McDonald weiter.

Schatten über dem Thronjubiläum der Queen

Die Klägerin Virginia Giuffre wirft Andrew vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Sie gibt an, Opfer eines von dem US-Multimillionär Jeffrey Epstein und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell aufgebauten Missbrauchsrings geworden zu sein. Nach eigenen Angaben wurde sie dabei zum Missbrauch an den Royal vermittelt. Andrew weist die Vorwürfe zurück.

Der 61-jährige Prinz hatte zunächst angekündigt, sich einem Geschworenenprozess zu stellen. Bereits für den 10. März war ein Verhör durch Giuffres Anwalt angesetzt. Das Verfahren drohte, das 70. Thronjubiläum der Queen in diesem Jahr zu überschatten. Vermutet wird daher, dass sich Andrew dem Druck der Königsfamilie beugen musste. Spekuliert wird, die 95-jährige Monarchin könnte ihrem Sohn mit ihrem privaten Vermögen unter die Arme greifen. Doch die Unterscheidung zwischen privatem und öffentlichem Eigentum ist nicht immer einfach bei dem Staatsoberhaupt.


Bildnachweis: © Steve Parsons/PA POOL/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Zwei Mädchen gestehen Tötung von zwölfjähriger Luise
Aus aller Welt

Diese Tat macht sprachlos: Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen gestehen, die zwölfjährige Luise erstochen zu haben. Am Opfer entdecken Mediziner zahlreiche Messerstiche. Doch das Strafrecht greift hier nicht.

weiterlesen...
Randale in Kinos - Hinweise auf TikTok-Trend
Aus aller Welt

Junge Leute haben in mehreren Kinos randaliert und den Abbruch der Vorführungen erzwungen. Als die Polizei eintraf, war der Spuk meist schon vorbei. Bahnt sich da ein neuer TikTok-Trend an?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Keine Freiheit für Oscar Pistorius: Bewährung abgelehnt
Aus aller Welt

Es ist entschieden: Der ehemalige Sportstar Oscar Pistorius kommt nicht frei. Er muss noch mindestens eineinhalb Jahre hinter Gittern verbringen. Die Begründung für die Ablehnung ist besonders.

weiterlesen...
Biden besucht von Tornados verwüstete Stadt in Mississippi
Aus aller Welt

Vor genau einer Woche schlug ein Tornado eine Schneise der Verwüstung durch Rolling Fork gezogen. Der US-Präsident macht sich nun zusammen mit der First Lady vor Ort selbst ein Bild von der Zerstörung.

weiterlesen...
Gletscher-Messungen in Österreich zeigen Rekord-Schmelze
Aus aller Welt

Die Entwicklung ist offenbar nicht aufzuhalten. Die Gletscher in den Alpen schrumpfen immer weiter. Mit fatalen Folgen wie Überschwemmungen oder Schlammlawinen.

weiterlesen...