16. Mai 2023 / Aus aller Welt

50-Jähriger zehn Jahre nach Tötung seines Sohnes vor Gericht

Ein 50-Jähriger muss sich vor Gericht dafür verantworten, vor zehn Jahren einen seiner Söhne erstickt und in einem Wald verscharrt zu haben. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Der Angeklagte (l) sitzt im Totschlagprozess neben seinem Anwalt Andreas Roter.

Am Landgericht in Schwerin hat am Dienstag der Prozess gegen einen 50-jährigen Mann begonnen, der seinen kleinen Sohn erstickt und dann in einem Wald verscharrt haben soll. Die Tat liegt allerdings schon zehn Jahre zurück. Sie war lange unentdeckt geblieben, weil die Familie unmittelbar nach der Tat Deutschland verlassen hatte.

Wie aus der kurz gehaltenen Anklageschrift hervorgeht, stand der jüngere von zwei Söhnen den Plänen der damals in Schwerin lebenden Familie im Weg, nach Spanien auszuwandern. Der Vater habe das damals zweijährige Kind zunehmend als «anstrengend und nervend» empfunden.

Zu Prozessbeginn ließ der wegen Mordes angeklagte gebürtige Hamburger über seine Anwälte mitteilen, dass er sich weder zur Tat noch zu seinen aktuellen persönlichen Verhältnissen äußern wolle. Früheren Angaben zufolge hatte er im November 2022 die Tötung des Kindes zugegeben, nachdem er mit dem Tatvorwurf konfrontiert worden war. Seitdem sitzt er in Bützow (Landkreis Rostock) in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis September noch 14 Prozesstage angesetzt.


Bildnachweis: © Bernd Wüstneck/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Zwei Tote nach Schüssen in Mercedes-Werk
Aus aller Welt

Frühmorgens läuft die Produktion in Halle 56 des Sindelfinger Mercedes-Werks zunächst wie immer. Dann fallen Schüsse - zwei Männer sterben. Der Tatverdächtige ist gefasst. Vieles ist noch unklar.

weiterlesen...
Wenn der «Erdbeermond» am Himmel leuchtet
Aus aller Welt

In Juni werden die Erdbeeren reif und rot. Und den passenden Mond gibt es auch dazu.

weiterlesen...
Deutlich mehr schwere Unfälle mit E-Scootern
Aus aller Welt

Im vergangenen Jahr wurden bei 8260 Unfällen mit E-Scootern Menschen verletzt - 49 Prozent mehr als noch 2021. Vor allem die falsche Benutzung der Fahrbahn und Alkohol spielten eine Rolle.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Roth: Vorwürfe gegen Lindemann «ernst zu nehmen»
Aus aller Welt

Schwere Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann stehen im Raum. Die Kulturstaatsministerin Roth fordert eine schnelle Aufklärung. Derweil stehen vier Konzerte von Rammstein in dieser Woche in München an.

weiterlesen...
Haiti: Tote durch Überschwemmungen und Erdbeben
Aus aller Welt

Schwerer Regen hatte Haiti vor wenigen Tagen heimgesucht. Mindestens 51 Menschen sind gestorben. Und dann bebte am Dienstagmorgen die Erde.

weiterlesen...
Arktis womöglich ab den 2030er Jahren im Sommer eisfrei
Aus aller Welt

Der Weltklimarat sagt eine im Sommer eisfreie Arktis bis Mitte des Jahrhunderts vorher - bei mittlerem bis hohem Treibausgas-Ausstoß. Eine Studie ergibt nun: Die Region könnte schon viel früher eisfrei sein.

weiterlesen...