22. Juli 2022 / Aus aller Welt

2022 schon mehr Waldbrandeinsätze in Italien als 2021

Schon 4000 Einsätze mehr als im Vorjahr: Das ist die traurige Zwischenbilanz, die die Feuerwehr in Italien zieht. Ändert sich die Lage jetzt?

Ein Feuerwehrmann löscht einen Waldbrand auf Sizilien.

Die italienische Feuerwehr ist in diesem Sommer bislang deutlich öfter wegen Wald- und Buschbränden ausgerückt als noch vor einem Jahr. Vom 15. Juni bis 21. Juli wurden landesweit mehr als 32.900 Einsätze gezählt, etwa 4000 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, wie die Feuerwehr am Freitag mitteilte.

Bisher ein Todesopfer

Am häufigsten griffen die Feuerwehrleute bislang auf Sizilien und in Apulien ein. Mittlerweile beklagen die Behörden außerdem ein Todesopfer der Waldbrände. Die Polizistin und Mitarbeiterin des Zivilschutzes sei am Donnerstag in der Gemeinde Prepotto an der italienisch-slowenischen Grenze östlich von Udine bei Löscharbeiten ums Leben gekommen.

In dem Grenzgebiet der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien lodern seit Tagen ausgedehnte Waldbrände an verschiedenen Orten, etwa bei Monfalcone südlich von Görz (Gorizia), weshalb die Behörden zeitweise einen Autobahnabschnitt und einen Teil einer Zugstrecke sperrten. Ein Großbrand beschäftigte auch ungefähr einhundert Feuerwehrleute in der toskanischen Gemeinde Massarosa westlich von Lucca. In dem Gebiet wurden Hunderte Menschen aus ihren Häusern vor den Flammen in Sicherheit gebracht. Am Donnerstagabend meldete die Feuerwehr, die Lage bessere sich. Regionalpräsident Eugenio Giani warnte jedoch, dass die Gefahr noch nicht vorüber sei.

Seit Monaten extreme Dürre

Auch in den norditalienischen Autonomen Provinzen berichteten die Behörden seit Tagen immer wieder von Waldbrandeinsätzen. In Südtirol brachte die Feuerwehr nach Angaben vom Freitag noch am Vorabend einen Brand in Montiggl unter Kontrolle. Im Trentino löschten die Einsatzkräfte des Fleimstals und Fassatals einen Waldbrand im Örtchen Forno, etwa eine Stunde von Bozen entfernt.

In Italien herrscht seit Monaten eine extreme Dürre, so dass sich die Flammen immer wieder rasch auf den trockenen Böden ausbreiten können. Oft stecken hinter den Feuern Fahrlässigkeit oder Brandstiftung. Hinzu kommt, dass oft der Wind den Flammen Vortrieb gibt.


Bildnachweis: © Vigili del Fuoco/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Obdachlose feiern mit Frank Zander
Aus aller Welt

Frank Zanders Fest für Obdachlose ist in Berlin legendär. Letztes Jahr musste er pausieren - jetzt konnte er seine Gäste wieder drücken.

weiterlesen...
Brand bei Bayernoil in Neustadt
Aktuelles aus der Region 10

Zwei Personen wurden verletzt und medizinisch versorgt

weiterlesen...
«Werwolf-Syndrom» bei Hunden - Rückrufe für Kauprodukte
Aus aller Welt

Seit Monaten werden in Deutschland und anderen Ländern verstärkt neurologische Störungen bei Hunden erfasst. Womöglich handelt es sich um Vergiftungen, die auf bestimmte Kauknochen zurückgehen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ein Hippo-Mädchen als Kassenschlager: Das Phänomen Moo Deng
Aus aller Welt

Für Thailand war die Geburt des Zwerghippos Moo Deng im Juli ein Glücksfall. Der Hype um das Flusspferdchen lässt die Kassen klingen - selbst Jesus und die Mona Lisa mischen mit.

weiterlesen...
Viele Verletzte bei Skilift-Unfall im Winterparadies
Aus aller Welt

Ein unbeschwerter Skiausflug in einer idyllischen Winterlandschaft verwandelte sich für Dutzende in Spanien binnen Sekunden in einen Alptraum. Auch Ministerpräsident Sánchez zeigte sich erschüttert.

weiterlesen...
Mehr als 70 Tote nach Explosion von Tanklaster in Nigeria
Aus aller Welt

Ein Tanklaster verunglückt im Norden Nigerias. Menschen kommen in Scharen, um auslaufenden Treibstoff abzuschöpfen. Dann fängt das Fahrzeug Flammen und explodiert.

weiterlesen...