20. September 2021 / Aus aller Welt

Studie: Spinnenangst kann mit dem Handy bekämpft werden

Die Phobie vor Spinnen mit Technik bekämpfen? Eine Studie will Menschen mit entsprechender Angst mit Hilfe einer Smartphone-App den Achtbeinern näher bringen.

Eine App zeigt eine virtuelle Spinne auf einer Hand. Angst vor Spinnen macht vielen Leuten das Leben schwer - nun könnte das Handy Abhilfe schaffen.

Angst vor Spinnen macht vielen Leuten das Leben schwer - nun könnte das Handy Abhilfe schaffen. Forschende der Universität Basel haben eine Smartphone-App entwickelt, die Betroffenen spielerisch die Angst vor den Krabbeltieren nehmen kann.

Nach zweiwöchigem Einsatz der App konnten sich Menschen mit Spinnenangst oder -ekel einer echten Spinne im Glaskasten besser nähern als Betroffene, die die App nicht genutzt hatten, wie das Team aus Basel in der Fachzeitschrift «Journal of Anxiety Disorders» berichtet.

Ängste schränken viele Menschen im Alltag ein

Phobien aller Art betreffen zwischen drei und 15 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens, heißt es in der Studie. Ausgeprägte Spinnenangst wird Arachnophobie genannt. Menschen, die davon betroffen sind, müssen sich in ihrem Alltag zum Teil sehr einschränken: einige meiden es etwa, sich im Freien aufzuhalten, andere suchen jeden Raum akribisch nach den Krabbeltieren ab oder gehen niemals in Keller und auf Dachböden. Viele Leute suchten sich aus Scham keine professionelle Hilfe, heißt es in der Studie. Die Smartphone-App «Phobys» sei bei leichten Formen der Spinnenangst im Alleingang diskret zu Hause anzuwenden.

Von der virtuellen zur echten Spinne

Die App zeigt virtuelle Spinnen. Sie können erst aus der Ferne, dann von Näherem betrachtet werden, schließlich bewegen sie sich. Wenn man die Handykamera auf die eigene Hand richtet, lässt sich mit der App eine sehr echt aussehende digitale Spinne auf den Handrücken setzen. «Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist es leichter, sich einer virtuellen Spinne auszusetzen als einer echten», sagte eine der Autorinnen, Anja Zimmer. Die Entwickler haben die App wie ein Handyspiel aufgebaut. Über mehrere Stufen werden die Übungen immer schwieriger. Am Ende krabbeln viele virtuelle Spinnen herum.

An der Studie waren 66 Menschen mit Spinnenangst beteiligt. Die Hälfte absolvierte über zwei Wochen sechs halbstündige Trainingseinheiten. Detaillierte Befragungen brachten zutage, dass der Einsatz der App die Angst vor Spinnen deutlich reduziert hatte.


Bildnachweis: © Universität Basel/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Tatort Supermarkt: Mann sticht auf Vierjährige ein
Aus aller Welt

Der Einkauf einer Mutter und ihrer Tochter endet dramatisch. Die Vierjährige wird in einem Supermarkt niedergestochen und muss operiert werden. Der Tatverdächtige ist für die beiden ein Unbekannter.

weiterlesen...
Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte - Das Geschäftsjahr 2023
Aktuelles aus der Wirtschaft

Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG blickt zurück auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 mit solidem Wachstum und gutem Ergebnis

weiterlesen...
Welcome-Center für Ingolstadt
Aktuelles aus der Region 10

Ein Center um Willkommensstruktur und -kultur zu schaffen

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mehrere starke Erdbeben an Taiwans Ostküste
Aus aller Welt

Erst kürzlich hatte die Erde in Taiwan heftig gebebt, Schäden wurden angerichtet. Nun hat es den Osten der Inselrepublik schon wieder erwischt.

weiterlesen...
Auch heute Schnee und Glätte - vor allem im Süden
Aus aller Welt

Es bleibt kalt: In Teilen Deutschlands kann es heute wieder schneien. Vor allem die Menschen im Süden Deutschlands müssen sich warm anziehen.

weiterlesen...
Plötzlich Königreich: Als Stücke Deutschlands orange wurden
Aus aller Welt

Vor 75 Jahren wurden zwei Orte im Westen von Nordrhein-Westfalen niederländisch. Später kehrten sie zurück - und es gibt manch einen Bewohner, der das noch heute bedauert.

weiterlesen...