17. Juli 2023 / Aus aller Welt

Schiffbrüchiger und Hund überleben monatelang im Pazifik

Großes Glück in großem Unglück: Ein schiffbrüchiger Australier und sein Hund Bella sitzen auf einem defekten Boot im offenen Meer fest. Drei Monate lang. Und überleben.

Ein Katamaran auf der Ostsee. Im Pazifik wurde ein Australier mit seinem Hund nach drei Monaten von einem manövrierunfähigen Katamaran geborgen.

Ein schiffbrüchiger Australier hat Berichten zufolge drei Monate auf offener See in seinem manövrierunfähigen Katamaran überlebt. Vor wenigen Tagen sei er rein zufällig von einem Hubschrauber entdeckt worden, schrieben Medien aus Mexiko und Australien am Montag übereinstimmend.

Zusammen mit seiner Hündin Bella habe sich der 51-jährige Tim Shaddock nur von rohem Fisch und Regenwasser ernährt, nachdem die Bordelektronik seines Katamarans durch einen Sturm ausgefallen sei, berichtete etwa der australische «Guardian». Eine offizielle Bestätigung für die Angaben gab es zunächst nicht.

Das Duo war demnach Ende vergangener Woche von einem Trawler entdeckt worden, dessen Besatzung mit einem kleinen Helikopter Ausschau nach Thunfisch-Schwärmen hielt. Die Fischer nahmen daraufhin mit ihrem Boot Kurs auf den Katamaran und holten den abgemagerten und bärtigen Shaddock und seine Bella an Bord. Der Schiffbrüchige war im April im mexikanischen La Paz in See gestochen und wollte ursprünglich von dort über den Pazifik nach Französisch-Polynesien segeln - Tausende Kilometer entfernt.

Mann und Hund erstaunlich fit

Mensch und Tier seien beide in erstaunlich guter Verfassung, zitierte der Sender 9News einen Arzt, der auf dem Trawler eine erste medizinische Untersuchung durchgeführt hatte. Ein von dem Sender veröffentlichtes Video zeigt Shaddock lächelnd kurz nach seiner Rettung. Die Vereinigung der Thunfisch-Fischer «Atuneros mexicanos» postete auf Facebook: «Es wurde mitgeteilt, dass der Trawler "Maria Delia" des Unternehmens Marindustrias gerade einen Schiffbrüchigen nach drei Monaten gerettet hat. Es gibt keinen Zweifel: Gott ist groß!»

Der Überlebensexperte Mike Tipton betonte bei 9News, Shaddock habe riesiges Glück gehabt. Ein so kleines Boot im Ozean zu entdecken, sei «wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden». Dass die Hündin dabei war, habe in der langen Zeit ohne menschliche Kontakte vermutlich «enorm geholfen», sagte Tipton. «Ich denke, das hat vielleicht den Unterschied gemacht.»

Shaddock erklärte, die vergangenen Monate seien «eine schlimme Tortur» gewesen. «Ich brauche einfach Ruhe und gutes Essen, weil ich so lange allein auf See war», sagte er bei 9News. «Ansonsten geht es mir gesundheitlich sehr gut.»


Bildnachweis: © Daniel Reinhardt/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Vater greift Kita-Personal nach Streit um Sohn an
Aus aller Welt

Ein Mann ist nicht damit einverstanden, wie die Kindergarten-Mitarbeiter auf einen Streit seines Sohnes reagieren. Kurzerhand schlägt er zu - und das gleich mehrfach.

weiterlesen...
Gewaltvorfall in Neuburger Kita: Drei Verletzte – AfD fordert Aufklärung
Aktuelles aus der Region 10

Gewalt in Neuburger Kita: Drei Verletzte, Kinder werden Zeugen – AfD fordert lückenlose Aufklärung des Vorfalls.

weiterlesen...
Mit Axt und Hammer: Syrer verletzt Landsleute im ICE
Aus aller Welt

Ein Mann geht mit Hammer und Axt auf Fahrgäste eines ICE los. Der Angreifer ist inzwischen überwältigt. Für ein extremistisches Motiv liegen zunächst keine Anhaltspunkte vor.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Nach fast zehn Jahren: Flaschenpost taucht wieder auf
Aus aller Welt

Ein Heringsdorfer Ehepaar wirft die Flasche im Oktober 2015 während einer Kreuzfahrt ins Meer. Jetzt haben Jörg und Cornelia Wanke Kontakt mit dem Finder aufgenommen.

weiterlesen...
UN-Bericht sieht mehr Hitzerisiko für alternde Gesellschaft
Aus aller Welt

Der Klimawandel führt zu mehr Extremwetterlagen, darunter auch Hitzewellen. Für eine Bevölkerungsgruppe sieht ein Bericht des UN-Umweltprogramms besondere Risiken.

weiterlesen...
Ausreichend Hochwasserschutz? Umwelthilfe sieht Aufholbedarf
Aus aller Welt

Beim Hochwasserschutz muss nachgebessert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse. Hunderttausende Menschen könnten von Überschwemmungen betroffen sein. Wie sehr, hängt auch vom Bundesland ab.

weiterlesen...