21. Dezember 2021 / Aus aller Welt

Schätzung: 45.000 Obdachlose in Deutschland im Jahr 2020

Im vergangenen Jahr lebten etwa 45.000 Menschen in Deutschland auf der Straße. Die Zahl der Menschen ohne Mietvertrag liegt noch einmal deutlich höher.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft schätzt, dass es im vergangenen Jahr mehr Obdachlose durch die Corona-Pandemie gegeben hat.

In Deutschland leben nach Schätzungen etwa 45.000 Obdachlose im Lauf eines Jahres auf der Straße. Das teilte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe am Dienstag mit. Die Zahl bezieht sich auf das Jahr 2020.

Die Gesamtzahl der Menschen, die während des Jahres zeitweise ohne reguläre eigene Wohnung mit Mietvertrag waren, liege mit 256.000 deutlich höher (2018: 237.000). Auf einen einzelnen Stichtag im Jahr 2020 bezogen waren es geschätzte 158.000 Menschen.

Dazu kämen noch rund 160.000 Flüchtlinge, die in Gemeinschaftsunterkünften oder anderen Unterkünften leben würden. 2018 lag diese Zahl noch bei 440.000, seitdem seien aber nicht mehr so viele geflüchtete Menschen neu nach Deutschland gekommen.

Wohl mehr Obdachlose durch Corona

Die Bundesarbeitsgemeinschaft schätzte, dass es durch die Corona-Pandemie mehr Obdachlose und Menschen ohne eigene Wohnung gebe. Viele Hilfseinrichtungen hätten ihre Angebote zu Unterkünften und Beratungen verkleinern müssen, sagte die Geschäftsführerin Werena Rosenke.

Die meisten Menschen ohne eigene Wohnung seien alleinstehend, hieß es. Es fehlten in Deutschland besonders billige Wohnungen für diese Gruppe, ebenso wie für alleinerziehende Frauen. Rosenke betonte: «Mit 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr – wie von der Ampelregierung versprochen – kann dem Mangel an bezahlbaren Wohnungen nicht ausreichend entgegengesteuert werden. Zusätzlich zu den Sozialwohnungen werden weitere 100.000 bezahlbare Wohnungen benötigt.»

In Berlin wurden bei einer systematischen Zählung an einem Tag im Jahr 2020 rund 2000 obdachlose Menschen auf der Straße und in Notunterkünften erfasst. Die Bundesarbeitsgemeinschaft meinte, die Zahl sei zu niedrig, weil nicht alle Unterkünfte und Schlafstellen miteinbezogen worden seien.


Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Reparatur-Cafe im Bürgerhaus
Aktuelles aus der Region 10

Am Samstag öffnet wieder das Reparatur-Cafe

weiterlesen...
Metzgerei Richard Huber Gbr mit dem bayerischen Metzger Cup ausgezeichnet
Gastro

Preisverleihung mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und  Staatsminister Dr. Florian Herrmann in der Stadthalle Neusäß

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Erdbeben erschüttert Westgriechenland
Aus aller Welt

In Griechenland hat abermals die Erde gebebt. Gab es Opfer oder Schäden?

weiterlesen...
Erneut Busunglück auf Autobahn: Mehr als 20 Verletzte in NRW
Aus aller Welt

Erst auf der A9, nun auf der A44: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage kommt ein Reisebus von einer Autobahn ab und stürzt auf die Seite. Diesmal verunglückt eine Gruppe von Berufsschülern aus Warburg.

weiterlesen...
Straßburg jagt Falschparker mit Scan-Autos
Aus aller Welt

Parken ist in der Elsass-Metropole mitunter richtig teuer. Nun wird die Kontrolle ausgeweitet. Ist der Einsatz von Scan-Autos ein Muster für Deutschland?

weiterlesen...