10. November 2021 / Aus aller Welt

Paraguay: Verdächtiger nach Tod von Deutschen festgenommen

Nach dem gewaltsamen Tod eines deutschen Forschers und seiner minderjährigen Tochter haben die Ermittler einen Deutschen festgenommen. In seiner Wohnung fanden sich demnach Instrumente des Ermordeten.

Das Haus des ermordeten deutschen Archäologen in Aregua.

Nach dem mutmaßlichen Raubmord an einem deutschen Forscher und seiner Tochter in Paraguay hat die Polizei des südamerikanischen Landes einen Deutschen festgenommen.

Mindestens zwei weitere deutsche Staatsbürger würden gesucht, sagte der Leiter des Morddezernats der Nationalpolizei, Hugo Grance, am Dienstag dem Radiosender Monumental. Alle drei würden verdächtigt, an der Tat beteiligt gewesen und möglicherweise die Hintermänner zu sein.

Als mögliches Motiv nannte Grance den Raub wertvoller, alter Instrumente, die der Getötete besessen habe. In einer Wohnung des Festgenommenen in der Stadt Areguá seien neben Schusswaffen auch Musikinstrumente gefunden worden, die mutmaßlich dem Opfer gehörten, berichtete die Zeitung «ABC Color» unter Berufung auf den Kommissar.

Die Leichen des 62-Jährigen und des 14 Jahre alten Mädchens waren im Haus der Familie nahe Areguá, rund 30 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Asunción, entdeckt worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes am 22. Oktober. Beide Opfer seien durch Schüsse gestorben, vermutlich aus derselben Waffe, sagte der Rechtsmediziner Héctor Meza. Der Vater wurde demnach mit einem Genickschuss getötet - es gebe Anzeichen dafür, dass er vorher gefoltert worden sei. Seine Tochter sei in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden worden.

Bei dem Vater handelte es sich um einen Wissenschaftler aus Bayern. Seine paraguayischen Papiere wurden 2016 ausgestellt, er lebte also seit mindestens fünf Jahren zumindest zeitweise in dem südamerikanischen Land. Er habe sich auch der Reparatur von Musikinstrumenten wie etwa Geigen gewidmet, hieß es in Medienberichten.


Bildnachweis: © Jorge Saenz/AP/dpa
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