11. Februar 2022 / Aus aller Welt

Maßnahmen gegen Engpass bei Brustkrebsmedikamenten

Es gibt Lieferengpässe für den Wirkstoff Tamoxifen. Er wird unter anderem für Krebsmedikamente benötigt. Bis zu 130.000 Frauen und Männer könnten betroffen sein.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat Maßnahmen gegen einen Versorgungsengpass bei dem wichtigen Wirkstoff gegen Brustkrebs auf den Weg gebracht.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat Maßnahmen gegen einen Versorgungsengpass bei dem wichtigen Wirkstoff gegen Brustkrebs, Tamoxifen, auf den Weg gebracht.

Der Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe habe einstimmig verschiedene Maßnahmen beschlossen, teilte das BfArM in Bonn mit.

So solle der Import tamoxifenhaltiger Arzneimittel erleichtert werden. Ermittelt werde, ob und welche Arzneimittelkontingente für den deutschen Markt kurzfristig verfügbar gemacht werden könnten, ohne dabei einen Versorgungsmangel in anderen Staaten zu erzeugen. Auch sollen Ärzte in den kommenden Monaten keine Rezepte auf Vorrat ausstellen. Vielmehr sollten Patientinnen und Patienten erst dann ein Folgerezept erhalten, wenn dies wirklich erforderlich ist.

Je nach Verfügbarkeit könnten Ärzte auch kleinere Packungsgrößen oder Arzneimittel mit einer geringeren Stärke verordnen. Der Beirat geht davon aus, dass die Versorgungslücke, die ohne Kompensationsmaßnahmen spätestens Ende Februar zu erwarten wäre, vermieden werden könne, bis die neu produzierten Arzneimittel den Patientinnen und Patienten zur Verfügung stünden.

Der «Spiegel» hatte in dieser Woche über den drohenden Lieferengpass berichtet. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) teilte demnach gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften mit, dass seit Januar 2022 bei Tamoxifen-Präparaten mehrerer Firmen «nahezu vollumfänglich ein Lieferengpass» bestehe. Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um rund 85 Prozent des Marktes. Bis zu 130.000 Frauen und Männer in Deutschland könnten betroffen sein.

Der Hintergrund der Engpässe sei nicht vollständig geklärt. Eine mögliche Erklärung sei laut DGHO ein Anstieg der Verschreibungen seit dem ersten Quartal 2020 im zeitlichen Zusammenhang mit den Lockdown-Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie in Kombination mit einer geringen Flexibilität in den Herstellungsprozessen.


Bildnachweis: © Jan-Peter Kasper/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Tatort Supermarkt: Mann sticht auf Vierjährige ein
Aus aller Welt

Der Einkauf einer Mutter und ihrer Tochter endet dramatisch. Die Vierjährige wird in einem Supermarkt niedergestochen und muss operiert werden. Der Tatverdächtige ist für die beiden ein Unbekannter.

weiterlesen...
Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte - Das Geschäftsjahr 2023
Aktuelles aus der Wirtschaft

Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG blickt zurück auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 mit solidem Wachstum und gutem Ergebnis

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass
Aus aller Welt

Schrecken in einem Ort bei Straßburg: Ein Angreifer verletzt zwei Grundschülerinnen mit einem Messer. Die Polizei nimmt den Mann fest, Hinweise auf eine Radikalisierung gibt es zunächst nicht.

weiterlesen...
Außenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse eingestürzt
Aus aller Welt

Stunden zuvor versuchten die Einsatzkräfte noch, die Mauern der historischen Börse in Kopenhagen zu retten. Nun der Schock: Die Wände brachen trotz Stabilisierung zusammen.

weiterlesen...
Achtung, Radarfalle: Blitzermarathon in acht Bundesländern
Aus aller Welt

Autofahrerinnen und Autofahrer aufgepasst: Morgen führt die Polizei schwerpunktmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch. Allerdings nicht in allen Bundesländern.

weiterlesen...