5. September 2024 / Aus aller Welt

Maori-König Tuheitia beigesetzt - Tochter neue Monarchin

In einer traditionellen Zeremonie mit Kanus und Tänzen ist in Neuseeland Maori-König Tuheitia beigesetzt worden. Neue Monarchin wird seine erst 27 Jahre alte Tochter.

Mit Kanus wurde der Sarg entlang des Waikato River zum heiligen Taupiri Mountain gebracht.

Unter der Anteilnahme Zehntausender Trauernder ist in Neuseeland Maori-König Tuheitia Pootatau Te Wherowhero beigesetzt worden. Nachdem der Leichnam mehrere Tage lang aufgebahrt war, wurde er in einer Prozession aus Kanus entlang des Waikato River zur letzten Ruhestätte am heiligen Taupiri Mountain etwa 100 Kilometer südlich der Stadt Auckland auf der neuseeländischen Nordinsel gebracht. 

Tuheitia war Ende vergangener Woche wenige Tage nach dem 18. Jahrestag seiner Krönung im Alter von 69 Jahren gestorben. Er galt seit Jahren als gesundheitlich angeschlagen und hatte sich vor Kurzem einer Herzoperation unterzogen.

Tochter ist neue Königin

Vor der Beisetzung war seine jüngste Tochter Nga Wai Hono i te Po von Stammesführern zu seiner Nachfolgerin bestimmt worden. Die 27-Jährige ist die achte Monarchin der indigenen Bevölkerung des Pazifikstaats, seit 1958 die «Kiingitanga» (Maori-Königsbewegung) mit dem Ziel gegründet worden war, die Ureinwohner unter einem einzigen Herrscher zu vereinen. 

Nach ihrer Großmutter ist sie erst die zweite Frau in diesem Amt. Der Titel des Maori-Königs ist nicht vererbbar, aber alle Regenten sind direkte Nachkommen ihrer Vorgänger. Auch die neue Königin, die das traditionelle Gesichtstattoo «Ta moko» trägt, folgte dem Sarg ihres Vaters in einem Kanu.

Rituelle Tänze und Gesänge

Tausende säumten die Straßen und den Fluss und verabschiedeten sich mit Haka (einem rituellen Tanz) und Waiata (Gesang) von dem beliebten und als sehr bescheiden geltenden König. Seine Witwe wurde von den neuseeländischen Streitkräften und einer Autokolonne aus 100 Motorrädern zum Berg eskortiert. Anschließend wurde der Sarg von Trägern an Seilen zur Bestattung auf den Gipfel des Taupiri Mountain gebracht. 

Der Berg hat große spirituelle Bedeutung. Tuheitia wurde dort an der Seite seiner 2006 verstorbenen Mutter Te Arikinui, Dame Te Atairangikaahu beigesetzt, die zuvor 40 Jahre lang Königin war. 

Auf staatlicher Ebene haben Maori-Könige keine Macht, aber sie spielen eine große symbolische und kulturelle Rolle der Einheit unter den verschiedenen Maori-Stämmen und üben damit auch nationalen Einfluss aus. Es geht vor allem um die Wahrung und Verteidigung der Rechte der indigenen Bevölkerung. In Neuseeland leben heute rund 900.000 Maori, das sind etwas mehr als 17 Prozent der Bevölkerung.

 


Bildnachweis: © Alan Gibson/AP
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ferienlager für Flutkids
Aktuelles aus der Region 10

"Schanzer Kindl" organisiert Ferienlager für Flutbetroffene Kinder

weiterlesen...
Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Aus aller Welt

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Umgestaltung der Harderstraße
Aktuelles aus der Region 10

Nächster Bauabschnitt beginnt, Vollsperrung ab Mittwoch

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Elbe-Hochwasserscheitel in Sachsen für Nachmittag erwartet
Aus aller Welt

Das Hochwasser in ostsächsischen Flüssen läuft ab. Nur die Elbe schwillt, aus Tschechien kommend, an - nun bewegt sich der Scheitel auf den sächsischen Teil des Stroms zu.

weiterlesen...
DLRG sieht traurige Entwicklung - Deutlich mehr Badetote
Aus aller Welt

Abkühlung im Wasser - im Sommer sehr willkommen: Das Baden im Meer, in Flüssen und Seen hat Schattenseiten, in diesem Jahr ertrinken viele Menschen. Warum den DLRG-Wasserrettern eines auffällt.

weiterlesen...
DLRG: Zahl der Badetoten deutlich gestiegen
Aus aller Welt

Wenn es draußen heiß wird, suchen viele Menschen Abkühlung am Wasser. Der Badespaß in der Natur birgt Gefahren, immer wieder ertrinken Menschen. Besonders gefährlich: Flüsse und Bäche.

weiterlesen...