13. Juni 2025 / Aus aller Welt

Innenministerkonferenz will kein weitreichendes Böllerverbot

Für die einen sind Feuerwerkskörper in privater Hand ein Ärgernis. Andere berufen sich auf Traditionen - etwa zu Silvester. Ein Vorstoß für strenge Regeln stößt bei der IMK auf wenig Resonanz.

Die Deutsche Umwelthilfe plädiert dafür, den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zu Silvester dauerhaft zu beenden. (Symbolbild)

Vorschläge für eine erhebliche Ausweitung der Möglichkeiten von Kommunen, privates Silvesterfeuerwerk zu verbieten, sind im Kreis der Innenminister auf Skepsis gestoßen. Wie aus Teilnehmerkreisen verlautete, gab es bei der Frühjahrskonferenz der Innenministerinnen und -minister von Bund und Ländern in Bremerhaven hierzu keine Einigung. 

Vor allem Berlin, Bremen und Hamburg hatten dafür plädiert, den zuständigen Behörden mehr Gestaltungsspielraum im Umgang mit Silvesterfeuerwerk einzuräumen. Das Sprengstoffrecht erlaubt das Abbrennen von Pyrotechnik am 31. Dezember und am 1. Januar. An allen anderen Tagen ist das nur mit einer Sondergenehmigung gestattet.

Innenministerin Behrens gegen generelles Verbot

Die niedersächsische Innenministerin, Daniela Behrens (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Treffens in Bremerhaven: «Ich persönlich halte nichts davon, ein generelles Böllerverbot auszusprechen.» Die bestehenden rechtlichen Möglichkeiten, Verbotszonen einzurichten, seien ausreichend. «Insbesondere die größeren Städte machen davon an Silvester sehr erfolgreich Gebrauch», sagte Behrens. Auch im ländlichen Raum könnten bestimmte Bereiche geschützt werden, etwa wenn es um Fachwerkhäuser geht oder um Häuser mit Reetdach. Es wäre falsch der großen Mehrheit, die sich verantwortungsvoll verhalte, das Silvesterfeuerwerk wegen des Fehlverhaltens Einzelner zu verbieten. Wichtiger sei es, Täter zu identifizieren und zu bestrafen, die mit Feuerwerkskörpern Polizei oder Feuerwehr angreifen.

Petitionen für ein Verbot

Der Berliner Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte Anfang 2023 eine Petition für ein Böllerverbot gestartet. Diese haben inzwischen mehr als zwei Millionen Menschen unterzeichnet. Auch Tierschützer und weitere Organisationen machen sich für ein Verbot stark. So gibt es etwa von der Deutschen Umwelthilfe eine Petition und einen offenen Brief an Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU). Darin fordert sie unter Hinweis auf die Feinstaubbelastung den Minister auf, die den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zu Silvester durch eine entsprechende Änderung der Sprengstoffverordnung dauerhaft zu beenden. 

Rund um den Jahreswechsel 2024/2025 starben fünf Männer bei Böller-Unfällen. Es gab viele Verletzte sowie Schäden an Häusern und Infrastruktur.


Bildnachweis: © Roland Weihrauch/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Vater greift Kita-Personal nach Streit um Sohn an
Aus aller Welt

Ein Mann ist nicht damit einverstanden, wie die Kindergarten-Mitarbeiter auf einen Streit seines Sohnes reagieren. Kurzerhand schlägt er zu - und das gleich mehrfach.

weiterlesen...
Gewaltvorfall in Neuburger Kita: Drei Verletzte – AfD fordert Aufklärung
Aktuelles aus der Region 10

Gewalt in Neuburger Kita: Drei Verletzte, Kinder werden Zeugen – AfD fordert lückenlose Aufklärung des Vorfalls.

weiterlesen...
Mit Axt und Hammer: Syrer verletzt Landsleute im ICE
Aus aller Welt

Ein Mann geht mit Hammer und Axt auf Fahrgäste eines ICE los. Der Angreifer ist inzwischen überwältigt. Für ein extremistisches Motiv liegen zunächst keine Anhaltspunkte vor.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ausreichend Hochwasserschutz? Umwelthilfe sieht Aufholbedarf
Aus aller Welt

Beim Hochwasserschutz muss nachgebessert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse. Hunderttausende Menschen könnten von Überschwemmungen betroffen sein. Wie sehr, hängt auch vom Bundesland ab.

weiterlesen...
Rückruf für Mineralwasser wegen Keimbelastung
Aus aller Welt

Zwei Mineralwasser der Roxane GmbH aus Jessen in Sachsen-Anhalt sind wegen einer Verunreinigung zurückgerufen worden. Die Ware war vorwiegend bei Edeka, Marktkauf und Netto Marken-Discount im Angebot.

weiterlesen...
Immer mehr Tote bei Sturzflut in Texas gemeldet
Aus aller Welt

Die Verwüstung durch Überschwemmungen im Süden der USA ist groß. Viele Menschen bangen dort noch immer um ihre Angehörigen oder trauern um diese.

weiterlesen...