4. April 2022 / Aus aller Welt

Überschwemmungen in Australien fatal für die Tierwelt

Im Februar und März wurde Australien von tagelangem Starkregen heimgesucht. Die katastrophalen Auswirkungen dieser Fluten auf viele Tiere sind immens.

Ein nasser Koala auf einem Zaunpfahl in einem überfluteten Gebiet in Australien.

Die jüngsten katastrophalen Überschwemmungen im Osten Australiens haben Experten zufolge auch der Tierwelt schwer zugesetzt. Wie viele Tiere ums Leben gekommen sind, verletzt wurden oder ihren Lebensraum verloren haben, ist Tierschützern zufolge noch unklar.

«Was wir wissen ist, dass viele Lebensräume zerstört wurden - und die Auswirkungen dadurch allein sind verheerend: Viele Höhlenbewohner wie der ikonische Wombat sind wahrscheinlich ertrunken», sagte Brodie Meney von der Tierschutzorganisation Aussie Ark am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Viele Gebiete seien aufgrund von Wassermassen, beschädigten Straßen und Erdrutschgefahr weiter nicht zugänglich, so dass das ganze Ausmaß noch nicht abzusehen sei. Ein weiteres Problem: Viele Wildtiere wurden gezwungen, in Regionen zu ziehen, in denen sie nicht natürlich vorkommen, was sie einem höheren Risiko für Autounfälle und Raubtierangriffe aussetzt. «Naturkatastrophen wie diese sind ein weiterer Nagel im Sarg der australischen Tierwelt», betonte Meney.

Tagelanger Starkregen hatte im Februar und März zu historischen Überschwemmungen vor allem im Norden des Bundesstaates New South Wales geführt. Auch in den vergangenen Tagen gab es wegen erneuter heftiger Niederschläge Warnungen für die ohnehin schon in vielen Teilen zerstörte Region.

Die Zeitung «Sydney Morning Herald» schrieb von «ins Meer geschwemmten Süßwasserschildkröten, durchnässten Wombats, Ameisenigeln, Vögeln und Nasenbeutlern, verhungerten Schlangen, verlassenen Känguru-Jungen und Tausenden toter Nutztiere». Es bleibe nur zu hoffen, dass nicht so viele Tiere gestorben seien wie bei den massiven Buschbränden, die von August 2019 bis März 2020 Millionen Hektar Land verwüstet hatten, sagte Mark Slate von der Organisation Animal Welfare League. Damals waren laut Umweltorganisation WWF fast drei Milliarden Tiere geschädigt oder getötet worden.

Allein in New South Wales sind dem jüngsten Umweltbericht der Behörden zufolge 1043 Arten vom Aussterben bedroht. Mehr als die Hälfte der 991 als bedroht eingestuften terrestrischen Arten wird Prognosen zufolge in 100 Jahren nicht mehr existieren.


Bildnachweis: © Aussie Ark/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Elfjährige überfährt mit Auto Mutter von Freundin
Aus aller Welt

Ein Mädchen setzt sich ans Steuer eines Autos, zündet den Motor - und überfährt rückwärts die Mutter ihrer Freundin. Wie konnte es dazu kommen?

weiterlesen...
Scholz verletzt sich beim Joggen
Aus aller Welt

Eigentlich hatte Olaf Scholz einen Wahlkampftermin in Hessen. Ein Sportunfall aber macht ihm einen Strich durch die Rechnung.

weiterlesen...
Oktoberfest-Wegweiser: Dirndl, Bio-Hendl und Bier-Preise
Aus aller Welt

Bier, Hendl, Volksfeststimmung - in München startet morgen das Oktoberfest. Manche fragen sich: Was zieh' ich an? Brauch' ich Dirndl oder Lederhose? Wie komm ich ins Bierzelt - und was kostet die Maß?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Von Sonde abgeworfene Asteroiden-Probe auf Erde gelandet
Aus aller Welt

Schon die Entnahme der Probe vom Asteroiden Bennu war spektakulär - jetzt ist sie ähnlich spektakulär zurückgebracht worden: Abgeworfen von der Nasa-Sonde «Osiris-Rex» landete sie in der Wüste Utahs.

weiterlesen...
Wettstreit der Schäfer - Der Kampf um die goldene Schüppe
Aus aller Welt

Einmal im Jahr treffen sich die besten Schäfer Deutschlands, um zu zeigen, wie man am besten eine Schafherde hütet. Mit dabei: Eine einzige Frau im Starterfeld. Die Männer interessiert das nicht - aber die Schafe.

weiterlesen...
Nach der Katastrophe in Libyen: Gewaltige Herausforderungen
Aus aller Welt

UN-Behörden und Hilfsorganisationen versuchen, die Betroffenen nach den Überschwemmungen in Ost-Libyen so gut wie möglich zu unterstützen. Aber die Probleme, vor denen sie stehen, sind groß.

weiterlesen...