5. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Behörde warnt vor Hustenmedikamenten mit Pholcodin

In Deutschland ist der Wirkstoff Pholcodin laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bereits seit Februar 2001 nicht mehr zugelassen. In der EU sieht das anders aus - bisher zumindest.

Außenansicht der Europäischen Arzneimittelbehörde in Amsterdam: Die EMA warnt vor Arzneimittelbehörde EMA warnt vor Pholcodin.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA warnt vor Medikamenten zur Behandlung von trockenem Husten, die den Wirkstoff Pholcodin enthalten. In einer am Freitag verbreiteten Mitteilung empfahl die Behörde, die EU-Zulassung dafür zu widerrufen. In Deutschland ist der Wirkstoff Pholcodin bereits seit Februar 2001 nicht mehr zugelassen, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dazu erklärte. 

Pholcodin ist nach Angaben des Instituts «ein Opioid, das zur Behandlung von unproduktivem (trockenem) Husten bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt» wurde. Es wirke direkt im Gehirn und unterdrücke den Hustenreflex, indem es die Nervensignale an die am Husten beteiligten Muskeln reduziert. Entsprechende Medikamente seien auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Erkältungs- und Grippesymptomen eingesetzt worden.

Die Empfehlung, derartige Mittel in der EU nicht mehr zuzulassen, erfolgte nach einer Prüfung durch den EMA-Ausschuss für Arzneimittelsicherheit (PRAC). Dabei kamen die Experten den Angaben zufolge zu der Einschätzung, dass pholcodinhaltige Mittel das Risiko schwerer und lebensbedrohlicher allergischer Reaktionen auf Arzneimittel gegen neuromuskuläre Blockaden erhöhen könnten. Die EMA-Empfehlung stützt sich unter anderem auf eine in Frankreich durchgeführte Studie, wonach die Einnahme von Pholcodin bis zu zwölf Monate vor einer Vollnarkose das Risiko einer solchen Reaktion erhöhen kann.


Bildnachweis: © Peter Dejong/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Zwei Tote nach Schüssen in Mercedes-Werk
Aus aller Welt

Frühmorgens läuft die Produktion in Halle 56 des Sindelfinger Mercedes-Werks zunächst wie immer. Dann fallen Schüsse - zwei Männer sterben. Der Tatverdächtige ist gefasst. Vieles ist noch unklar.

weiterlesen...
AOK-Skate-Night am 20. Mai
Aktuelles aus der Region 10

Am Samstag, den 20. Mai findet auf dem Volksfestplatz in Karlshuld die AOK-Skate-Night statt

weiterlesen...
Deutlich mehr schwere Unfälle mit E-Scootern
Aus aller Welt

Im vergangenen Jahr wurden bei 8260 Unfällen mit E-Scootern Menschen verletzt - 49 Prozent mehr als noch 2021. Vor allem die falsche Benutzung der Fahrbahn und Alkohol spielten eine Rolle.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kanada: Ausländische Feuerwehrleute sollen Brände bekämpfen
Aus aller Welt

Seit Wochen brennt es in mehreren kanadischen Provinzen. Tausende müssen evakuiert werden, Hunderte Gebäude sind bereits beschädigt. Jetzt setzt Kanada auf Hilfe aus dem Ausland.

weiterlesen...
Rad fahren: Von bösen Sätteln und guten Helmen
Aus aller Welt

Rad fahren ist gesund und gut fürs Klima. Nur im Bett läuft es dann auf Männerseite nicht mehr? Ob da wirklich was dran ist und ob Helme das Unfallrisiko erhöhen - ein Rad-Check.

weiterlesen...
Zivilklage gegen Bill Cosby wegen sexuellen Missbrauchs
Aus aller Welt

Mehr als 60 Frauen haben den Entertainer in den vergangenen Jahren des sexuellen Übergriffs bezichtigt. Nun meldet sich ein ehemaliges «Playboy»-Model zu Wort - und erhebt schwere Vorwürfe gegen Cosby.

weiterlesen...