30. Oktober 2023 / Aus aller Welt

Angriff in Bezirksklinik: Opfer wohl zufällig ausgewählt

In einer psychiatrischen Klinik in Regensburg wird ein sieben Jahre alter Junge getötet. Tatverdächtig ist ein 14-Jähriger. Viele Fragen sind noch offen - etwa auch, ob es Mitwisser oder Unterstützer gab.

Polizisten stehen vor der kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtung in Regensburg. Viele Fragen zu dem Angriff sind noch offen.

Bei dem in einem psychiatrischen Krankenhaus in Regensburg getöteten Kind und einem verletzten 63-Jährigen dürfte es sich um Zufallsopfer handeln.

Die Ermittler gehen davon aus, der mutmaßliche Täter, ein 14-Jähriger, die beiden nicht gezielt ausgesucht hat, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in München am Montagabend mitteilte. Bei dem 63-Jährigen handele es sich um einen Lehrer, der sich im Rahmen seiner Lehrtätigkeit in der Einrichtung aufgehalten habe.

Der 14 Jahre alte Patient des Bezirkskrankenhauses attackierte den Erkenntnissen nach am Donnerstag einen Siebenjährigen und den 63-Jährigen. Ein 27 Jahre alter Pfleger stoppte den Angreifer und wurde dabei ebenfalls verletzt. Das Kind starb am Freitag.

Zu den zentralen Fragen gehöre, wo der tödliche Angriff konkret stattgefunden habe, wie der Beschuldigte zu einem Messer kam und ob es im Vorfeld der Tat Mitwisser oder Unterstützer gab.

Weil die Strafverfolgungsbehörden einen extremistischen Hintergrund nicht völlig ausschließen, übernahm die Zentralstelle für die Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft die weiteren Ermittlungen.

Tatverdächtiger war bereits auffällig geworden

Der aus dem oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab stammende Beschuldigte habe einschlägige Chatgruppen in Messenger-Diensten genutzt und sich als Strafunmündiger intensiv mit der Planung und Durchführung schwerster Gewalttaten beschäftigt. Auffällig geworden war er den Angaben nach zu Jahresbeginn, damals noch 13 Jahre alt. Kontext sei die Planung eines Anschlags auf eine Schule in der Oberpfalz gewesen.

Der 14-Jährige sei bei der Tat mutmaßlich nicht voll schuldfähig gewesen. Er sei in dem Bezirkskrankenhaus mittels Fußfessel überwacht worden. Auf Grundlage eines richterlichen Unterbringungsbefehls wurde er nach der Tat erneut in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.


Bildnachweis: © André Baumgarten/Mediengruppe Bayern /dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Offenburg: Schüler nach Schuss im Klassenzimmer getötet
Aus aller Welt

Ein Jugendlicher wird an einer Schule im Südwesten Deutschlands mit einer Schusswaffe schwer verletzt und stirbt später. Einem Mitschüler wird Totschlag vorgeworfen.

weiterlesen...
Weiter Verspätungen nach ICE-Unfall in Oberbayern
Aus aller Welt

Warum ein Regionalzug am Bahnhof Reichertshausen einen ICE streifen konnte, ist noch unklar. Die Bahnstrecke München - Ingolstadt ist wieder frei, aber es gibt noch Einschränkungen.

weiterlesen...
Fernsehkoch Rosin befürchtet Gastronomiesterben
Aus aller Welt

Die Gastronomie steht vor einem weiteren Preisschub. Die Mehrwertsteuer auf Speisen steigt bald wieder von 7 auf 19 Prozent an. Gastronom Frank Rosin schildert die Stimmungslage in der Branche.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Zwei Tatverdächtige im Fall der toten 18-Jährigen
Aus aller Welt

Eine junge Frau wird am Mittwochabend als vermisst gemeldet. 24 Stunden später ist klar: Die 18-Jährige ist tot und wurde wahrscheinlich umgebracht.

weiterlesen...
Das «Wort des Jahres 2023» lautet «Krisenmodus»
Aus aller Welt

Die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache sieht das Land im «Krisenmodus». Der Begriff steht bei den «Wörtern des Jahres» ganz oben. Auf Rang zehn schafft es ein Skandal aus dem Sport.

weiterlesen...
Amsterdam reduziert fast stadtweit auf Tempo 30
Aus aller Welt

Amsterdam ist voll: 800.000 Menschen leben dort. Zusätzlich kommen jährlich 20 Millionen Besucher. Die Stadt ergreift nun eine Maßnahme für mehr Sicherheit auf den Straßen.

weiterlesen...