11. Januar 2023 / Aus aller Welt

Angeklagter bestreitet Mord an reicher Witwe in München

Ein 34-Jähriger muss sich vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, eine 72-Jährige getötet zu haben, um an ihr Vermögen zu kommen.

Der Angeklagte (r), der seine Gönnerin aus Habgier getötet haben soll, steht vor Prozessbeginn im Gerichtssaal neben seinem Rechtsanwalt.

Im Prozess um die Ermordung einer reichen Witwe in München hat der Angeklagte die Tat bestritten. Der Angeklagte weise die Vorwürfe vollständig zurück, sagte der Verteidiger des 34-Jährigen am Mittwoch zu Beginn der Verhandlung vor dem Landgericht München I. Eine umfassende Aussage seines Mandanten kündigte der Rechtsanwalt für Donnerstag an.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der Mann die Frau im Januar 2022 aus Habgier vermutlich mit einem Messer getötet, um an ihr Vermögen zu gelangen und seine Schulden begleichen zu können. Die Witwe hatte den angelernten Autolackierer der Anklage zufolge finanziell unterstützt und sogar als Alleinerben eingesetzt.

Die beiden hatten sich im Februar 2020 kennengelernt, als die Frau ihr Auto in die Werkstatt brachte, wo der Syrer damals arbeitete. Daraufhin entstand eine Art Mutter-Sohn-Verhältnis, der Mann bekam sogar einen Wohnungsschlüssel. Die 72-Jährige habe im Sommer 2021 zudem ein als Adoptionserklärung betiteltes Schreiben unterzeichnet und ein Testament zu seinen Gunsten verfasst, heißt es in der Anklage.

Doch dann kam es zum Streit. Aus Angst, kein Geld mehr zu bekommen, soll der 34-Jährige die Witwe im Januar 2022 in ihrem Haus getötet haben. Eine Tat, die er nach Überzeugung der Ermittler vertuschen wollte. Als er einige Tage später in die Wohnung kam, tat er der Anklage zufolge so, als hätte er die Leiche seiner Gönnerin erst jetzt entdeckt. Dabei habe er vorgegeben, überrascht und schockiert zu sein, sagte die Staatsanwältin. Für den Prozess sind bis Mitte März 15 weitere Verhandlungstage angesetzt.


Bildnachweis: © Matthias Balk/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Offenburg: Schüler nach Schuss im Klassenzimmer getötet
Aus aller Welt

Ein Jugendlicher wird an einer Schule im Südwesten Deutschlands mit einer Schusswaffe schwer verletzt und stirbt später. Einem Mitschüler wird Totschlag vorgeworfen.

weiterlesen...
Weiter Verspätungen nach ICE-Unfall in Oberbayern
Aus aller Welt

Warum ein Regionalzug am Bahnhof Reichertshausen einen ICE streifen konnte, ist noch unklar. Die Bahnstrecke München - Ingolstadt ist wieder frei, aber es gibt noch Einschränkungen.

weiterlesen...
Fernsehkoch Rosin befürchtet Gastronomiesterben
Aus aller Welt

Die Gastronomie steht vor einem weiteren Preisschub. Die Mehrwertsteuer auf Speisen steigt bald wieder von 7 auf 19 Prozent an. Gastronom Frank Rosin schildert die Stimmungslage in der Branche.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Eisberg auf Reisen
Aus aller Welt

Er ist mehr als 4-mal so groß wie Berlin bewegt sich Richtung Atlantik: Der weltweit größte Eisberg treibt aus dem Südpolarmeer - mit bemerkenswertem Tempo.

weiterlesen...
Skisaison an der Zugspitze startet bei Neuschnee und Nebel
Aus aller Welt

Massenhaft frischer Schnee - nur die Sonne fehlte für einen perfekten Auftakt der Skisaison an der Zugspitze.

weiterlesen...
Abriegelung von Wohnblock wegen Corona war unzulässig
Aus aller Welt

In der Hochphase der Pandemie 2020 wird in Göttingen wegen eines Corona-Ausbruchs ein Wohnblock abgeriegelt - zu Unrecht, wie nun ein Gericht feststellte. Was das für die Zukunft bedeutet.

weiterlesen...