4. November 2024 / Aus aller Welt

Tor der berühmten Herbertstraße auf St. Pauli wird saniert

Seit mehr als 100 Jahren gibt es die berühmte Herbertstraße in Hamburg. Die Eingänge zur Straße wurden 1933 von den Nationalsozialisten mit Toren versperrt. Nun werden sie saniert.

Den Sichtschutz hatten die Nationalsozialisten 1933 errichtet.

Eines der beiden Tore an der berühmten Herbertstraße in Hamburg-St. Pauli wird demnächst im Museum stehen. Das Tor an der Ostseite, der Zugang zur Davidstraße, wurde am Vormittag abgebaut, dort wurde ein provisorischer Sichtschutz errichtet. 

Bis Freitag soll eine neue Toranlage stehen. Der bisherige Sichtschutz werde dem Museum für Hamburgische Geschichte als wichtiges stadthistorisches Zeugnis zur Verfügung gestellt, teilte das Bezirksamt Hamburg-Mitte mit. 

Die Sichtschutzanlagen wurden 1933 von den Nationalsozialisten aufgestellt und stehen unter Denkmalschutz. Sexarbeiterinnen wurden damals als «weibliche asoziale Elemente» verfolgt. 

An das Leid der Frauen in dieser Zeit erinnert seit August ein Gedenkbordstein vor der Herbertstraße. Später blieben die Tore auch auf Wunsch der Prostituierten erhalten. Zugang zur Herbertstraße haben nur Männer ab 18 Jahren.

Das Sichtschutz-Tor an der Westseite, der Zugang zur Gerhardstraße, soll als Denkmal vor Ort erhalten bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt restauriert werden. Während der Bauarbeiten ist der Eingang an der Davidstraße aufgrund der umfangreichen Fundamentarbeiten aus Sicherheitsgründen noch bis zum 8. November gesperrt. 

Die Arbeiten waren nötig geworden, weil die langjährige Nutzung sowie starke Umwelteinflüsse den baulichen Zustand der beiden Tore an den Eingängen zur Herbertstraße zunehmend verschlechtert hatten.

Hinter den Toren sitzen Prostituierte auf Hockern in Koberfenstern, präsentieren sich und warten auf Freier oder sprechen die männlichen Passanten bei geöffnetem Fenster an.


Bildnachweis: © Marcus Brandt/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Haftbefehl nach Mannheimer Todesfahrt erlassen
Aus aller Welt

Die Ermittler sind sich sicher: Der Todesfahrer von Mannheim hat mit Absicht Menschen in der Innenstadt umgefahren. Unter anderem wegen Mordes ist er nun in U-Haft. Die Stadt gedenkt der Opfer.

weiterlesen...
Fahrer rast in Menschenmenge: Was wir wissen – und was nicht
Aus aller Welt

An Rosenmontag rast in Mannheim ein Autofahrer in eine Menschenmenge. Zwei Menschen kommen ums Leben. Polizei und Rettungskräfte sind im Großeinsatz. Einige Fragen sind noch offen.

weiterlesen...
Ausgezeichneter Service
Allgemein

Mit dem Pflegenavigator den passenden Pflegedienst finden

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

18 Tote bei Stürmen und Tornados in den USA - neue Warnung
Aus aller Welt

Ein großes Sturmgebiet liegt vor allem über dem Süden der USA. Tornados sorgen für Zerstörung, Menschen sterben. Weitere starke Tornados werden erwartet.

weiterlesen...
Hackmans Hund verdurstete wohl
Aus aller Welt

Der Tod von US-Schauspieler Gene Hackman und seiner Ehefrau Betsy Arakawa gab viele Rätsel auf. Die meisten scheinen inzwischen gelöst. Nun wird auch bekannt, woran Hund Zinna starb.

weiterlesen...
Base-Jumper springt von Autobahn-Brücke - Polizei rückt aus
Aus aller Welt

Mehr als 120 Meter über dem Neckartal erhebt sich im Landkreis Freudenstadt eine Brücke. Darüber donnern auf der A81 täglich Zigtausende Autofahrer. Einige wollten am Mittag ihren Augen nicht trauen.

weiterlesen...