27. Oktober 2022 / Aus aller Welt

80 Prozent wollen für sich nur kleine oder keine Trauerfeier

Was für eine Trauerfeier und welche Art von Bestattung wünschen Sie sich? Und denken Sie eigentlich oft an Ihren eigenen Tod? Eine neue Umfrage zeigt, was die Erwachsenen in Deutschland dazu antworten.

Mmit der eigenen Sterblichkeit beschäftigen sich viele Bundesbürger kaum oder ungern.

Beim Blick auf den eigenen Tod geben sich 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bescheiden. Das bringt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ans Licht. So sagen 21 Prozent, sie wollten überhaupt keine Trauerfeier für sich, 34 Prozent wünschten sich eine sehr kleine Trauerfeier nur im engsten Kreis. 25 Prozent würden eine eher kleine Totenfeier bevorzugen für Familie und Freunde. «Eher groß» mit Familie, Freunden, Bekannten und Kollegen wünschen es sich 6 Prozent, «so groß wie möglich» nur 2 Prozent.

Wenn es darum geht, wie es nach der immer populäreren Einäscherung weitergehen sollte, so spricht sich eine deutliche Mehrheit für eine Liberalisierung in Deutschland aus. 54 Prozent der Erwachsenen finden, es sollte erlaubt werden, Urnen zu Hause aufzubewahren.

31 Prozent meinen dagegen, es solle dabei bleiben, dass Urnen auf Friedhöfen begraben werden oder auf See bestattet werden müssen. Der Rest machte keine Angabe. Frauen sind eindeutiger (56 Prozent) für die Aufhebung des Friedhofzwangs als Männer (52 Prozent). Außerdem ist dies auch im Osten Deutschlands (61 Prozent) deutlich häufiger die Einstellung als im Westen (52 Prozent).

Beim Blick auf die Religionszugehörigkeit sind besonders viele Befürworter für Urnen im Privatbesitz bei den Konfessionslosen (63 Prozent) zu finden sowie bei Freikirchlern (54 Prozent). Unter den befragten Muslimen waren dagegen zum Beispiel nur 26 Prozent dafür.

Sarg nicht mehr gefragt

Die früher übliche Erdbestattung ist überhaupt nicht mehr die bevorzugte Art, wenn Erwachsene in Deutschland zum eigenen Tod befragt werden. Lediglich 14 Prozent wünschen sich, im Sarg begraben zu werden. 35 Prozent nennen dagegen die Feuerbestattung, 7 Prozent eine Seebestattung, 5 Prozent die Körperspende an die Wissenschaft. 13 Prozent ist es angeblich egal, wie sie nach dem Tod behandelt werden. Der Rest machte keine Angabe oder nannte was anderes.

Das Verhältnis zu Friedhöfen ist ziemlich gespalten in Deutschland: So sagen 30 Prozent, dass sie Besuche dort vermeiden (9 Prozent «generell», 21 Prozent «wenn möglich»). 20 Prozent dagegen besuchen Friedhöfe gern (davon 4 Prozent sogar «sehr gern»). 33 Prozent geben sich recht gleichgültig und wählten die Antwort «Ich verbinde weder positive noch negative Gefühle mit Besuchen auf Friedhöfen». Der Rest machte keine Angabe oder gab an, sich damit nicht zu beschäftigen.

Auch mit der eigenen Sterblichkeit beschäftigen sich viele kaum oder ungern. Acht Prozent behaupteten, sich «nie» gedanklich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen. «Gelegentlich» an den Tod denken demnach 41 Prozent, «selten» tun dies 27 Prozent. Sieben Prozent sagten dagegen, sie täten dies «sehr häufig», 13 Prozent sagten «häufig».


Bildnachweis: © Thomas Frey/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Reparatur-Cafe im Bürgerhaus
Aktuelles aus der Region 10

Am Samstag öffnet wieder das Reparatur-Cafe

weiterlesen...
Metzgerei Richard Huber Gbr mit dem bayerischen Metzger Cup ausgezeichnet
Gastro

Preisverleihung mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und  Staatsminister Dr. Florian Herrmann in der Stadthalle Neusäß

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Solinger Brand: Keine Hinweise auf rassistisches Motiv
Aus aller Welt

Eine Familie ist bei einem Brand in Solingen ums Leben gekommen. Die Ermittler gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Anhaltspunkte auf ein rassistisches Motiv liegen laut Behörde nicht vor.

weiterlesen...
Prager Krankenhaus führt irrtümlich Abtreibung durch
Aus aller Welt

In einem Krankenhaus in Prag ist es zu einer furchtbaren Verwechslung gekommen. Eine schwangere Frau ist zu einer Routinekontrolle gekommen - und bekam eine Abtreibung.

weiterlesen...
Grenzwert für Cannabis am Steuer in Sicht
Aus aller Welt

Eigentlich ist den meisten klar, dass Drogen den Straßenverkehr unsicherer machen. Nach einem Bier darf man aber oft noch fahren. So etwas wie eine Promille-Grenze soll nun auch für Cannabis kommen.

weiterlesen...