10. Oktober 2023 / Aus aller Welt

55-Jähriger wird von Zaunstange aufgespießt - und überlebt

Gegen jede Wahrscheinlichkeit hat ein Mann einen Sturz aus vier Metern Höhe auf eine Metallstange überlebt, von der er aufgespießt wurde. Die behandelnden Ärzte in Bremen haben so einen Fall noch nie erlebt.

Patient Frank Vaorin liegt im Krankenhausbett und hält die Zaunstange in der Hand, die seinen Körper durchbohrte.

Frank Vaorin hat nach Angaben seiner Ärzte gleich mehrere Schutzengel gehabt: Bei Baumschnittarbeiten in seinem Garten in Cuxhaven fiel der 55-Jähriger von einer Leiter vier Meter tief auf eine Zaunstange - und wurde von ihr aufgespießt. Gegen jede Wahrscheinlichkeit überlebte er den Unfall, wie das Klinikum Bremen-Mitte mitteilte. Die rostige, mehr als einen Meter lange Metallstange habe sich neben dem After des Mannes durch den Bauch, vorbei an lebenswichtigen Gefäßen und Organen, in den Brustkorb gebohrt. Sie kam unterhalb des Schlüsselbeins wieder heraus.

«Dass die Stange nicht ein einziges Organ verletzt hat, ist praktisch ein Wunder. Solch einen Fall habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt», sagte Chefarzt Professor Hüseyin Bektas. Wäre der Mann nur etwas anders auf die Stange gefallen, hätte der Unfall den Angaben zufolge tödlich enden können. «Der Patient hatte nicht nur einen Schutzengel, das müssen ganz viele gewesen sein», sagte Bektas. Für ihn sei der Fall so einzigartig, dass er ihn in internationalen Fachblättern beschreiben wolle.  

Der Patient war samt Stange per Rettungshubschrauber in das Klinikum gebracht worden. Zuvor hatte ihn die Feuerwehr erst vom Zaun freischneiden müssen. «Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein», sagte Vaorin. Sein 21-jähriger Sohn habe den Unfall mitangesehen und die Rettungskräfte informiert. «Ich weiß noch, wie ich dort auf der Stange hing, mit den Füßen in der Luft. Mein Sohn hatte mir schnell etwas unter die Füße geschoben, damit die Stange nicht noch weiter rutscht», sagte Vaorin. Nun müssen die Wunden verheilen und Vater sowie Sohn den Unfall seelisch verarbeiten, wie das Klinikum mitteilte. «Ich bin einfach froh, dass ich noch lebe», betonte Vaorin.


Bildnachweis: © Kerstin Hase/Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen/dpa
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