26. November 2024 / Aus aller Welt

50.000 Buntstifte: Das Miniaturreich des Basar-Händlers

Auch im Iran ist der Onlinehandel auf dem Vormarsch. Die Geschäfte im Großen Basar laufen trotzdem. Ein Händler, der nichts als Buntstifte verkauft, erzählt von der Liebe zu seinem Beruf.

Für Mohammed Rafi ist der Verkauf von Buntstiften eine echte Leidenschaft.

Inmitten der verwinkelten Gassen des Teheraner Basars, wo das wuselige Treiben wie der pulsierende Herzschlag der Stadt wirkt, steht Mohammed Rafi in seinem Miniaturreich der Farben. Auf kaum drei Quadratmetern Ladenfläche greift er hinter seinem Tresen zielsicher ein Exemplar von über 200 verschiedenen Farbstiften – jede Nuance ein Beweis seiner Leidenschaft. «Um in einem Beruf erfolgreich zu sein, muss man Liebe zu seiner Arbeit haben», sagt der 65-Jährige.

Hinter dem schmalen Tresen zeigt sich die wahre Dimension seines Geschäfts: Rund 50.000 sauber sortierte Stifte lagern auf winzigem Raum. «Meine Kunden sind nicht nur Künstler, sondern auch Schüler und Menschen aus allen Schichten», erzählt Rafi, während er einen Stift präsentiert, der zwei Farben gleichzeitig schreibt. Solche Besonderheiten machen seinen Laden zum Geheimtipp für Profis und Neugierige.

Kleine Berühmtheit in den sozialen Medien

«Am meisten Freude bereitet es mir, dass Kinder mit dem Kauf eines einzelnen Stifts ihr Set an Buntstiften vervollständigen und glücklich sein können», sagt Rafi. Inspiriert durch seine Arbeit bei einer deutschen Firma wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Das ist inzwischen schon mehr als drei Jahrzehnte her. In den sozialen Medien ist der Händler ein kleiner Star. Rund 24.000 Menschen folgen ihm auf Instagram.

Der Große Basar von Teheran ist ein lebendiges Labyrinth. Über Jahrhunderte gewachsen, erstreckt sich das Netz aus verwinkelten, überdachten Gassen über mehrere Quadratkilometer. Auch wenn viele Läden winzig sind, genießen die Besitzer hier großen Status. Eine Besonderheit: Jeder Abschnitt gehört einer speziellen Händlergruppe. In der Goldgasse reiht sich ein Juwelier an den nächsten, während im Schreibwaren-Bereich Taschenrechner oder Notizblöcke auf Käufer warten. Und Rafis Buntstifte.


Bildnachweis: © Arne Bänsch/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Autofahrer aufgepasst: Polizei startet Blitzermarathon
Aus aller Welt

Mit verstärkten Kontrollen will die Polizei in dieser Woche Raser schnappen und die Verkehrssicherheit erhöhen. Zu schnelles Fahren ist eine der zentralen Ursachen für tödliche Unfälle.

weiterlesen...
Neue Dynamik für Friedrichshofen-Hollerstauden
Aktuelles aus der Region 10

CSU-Ortsverband bestätigt Marco Forster als Vorsitzenden

weiterlesen...
Wegen Trockenheit steht manches Osterfeuer auf der Kippe
Aus aller Welt

Das Frühjahr ist bislang viel zu trocken. Erste Wald- und Flächenbrände gab es bereits. Was bedeutet das für die Osterfeuer?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Bericht: Zahl der Toten nach Explosion im Iran steigt auf 14
Aus aller Welt

Die Befürchtungen der lokalen Behörden scheinen sich zu bestätigen: Die Zahl der Todesopfer nach der Explosion in Südiran hat sich innerhalb weniger Stunden verdoppelt.

weiterlesen...
Bericht: Zahl der Toten nach Explosion im Iran steigt auf 14
Aus aller Welt

Die Befürchtungen der lokalen Behörden scheinen sich zu bestätigen: Die Zahl der Todesopfer nach der Explosion in Südiran hat sich innerhalb weniger Stunden verdoppelt.

weiterlesen...
Sechsjähriger Pawlos beerdigt
Aus aller Welt

Wochenlang wurde nach dem Kind gesucht, bis am vergangenen Wochenende traurige Gewissheit herrschte: Der kleine Pawlos ertrank in der Lahn. Nun wurde er beigesetzt.

weiterlesen...