14. April 2022 / Aus aller Welt

43-Jähriger soll ältere Männer zum Suizid genötigt haben

Ein Mann sitzt seit März in Untersuchungshaft wegen versuchten Mordes aus Habgier. Ihm wird vorgeworfen, andere Männer gezwungen zu haben, ihn als Erben einzusetzen und zum Suizid genötigt zu haben.

Eine Polizistin steht vor dem Landgericht Bielefeld. (Archivbild)

Ein 43-Jähriger soll älteren Männern, die er über eine Dating-Plattform im Internet kennengelernt hatte, Testamente zu seinen Gunsten abgepresst und die Opfer dann zum Suizid genötigt haben.

Der Verdächtige sei am 10. März festgenommen worden und wegen versuchten Mordes aus Habgier in Untersuchungshaft gekommen, berichteten Staatsanwaltschaft Paderborn und Polizei Bielefeld am Donnerstag. Seit Ende März sei der Mann wegen psychischer Auffälligkeiten in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

In einem Fall habe ein 77-Jähriger tatsächlich einen Suizidversuch unternommen und sei dabei lebensgefährlich verletzt worden, teilten die Ermittler mit. In einem zweiten Fall eines 69-Jährigen wurde ein Passant auf den apathisch in einem Auto sitzenden Mann aufmerksam und rief den Rettungsdienst. Im Krankenhaus habe der Senior dann den 43-Jährigen beschuldigt.

Geschlagen, beleidigt, erniedrigt

Demnach soll der Verdächtige den 69-Jährigen zwei Tage lang in einer Unterkunft im niedersächsischen Hilter am Teutoburger Wald geschlagen, beleidigt, fortlaufend erniedrigt und ihm Medikamente verweigert haben, heißt es in der Mitteilung. Am Ende habe das Opfer ein Testament erstellt, das den 43-Jährigen begünstigte.

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft soll sich der 43-Jährige in beiden Fällen zunächst fürsorglich um die älteren Männer gekümmert und ihnen dann mit unterschiedlichen Legenden und Druckmitteln größere Geldbeträge und die Einsetzung als Erbe oder Vormund abgezwungen haben. Ermittlungen zu möglichen weiteren Opfern dauerten an, hieß es in der Mitteilung.


Bildnachweis: © Friso Gentsch/dpa
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