24. Dezember 2022 / Aus aller Welt

248 Millionen Chinesen mit Corona infiziert

Die Krankenhäuser sind überfüllt, die Krematorien kommen mit dem Einäschern der Leichen nicht hinterher: Das Coronavirus verbreitet sich aktuell rasant in der chinesischen Bevölkerung.

Menschen mit Mund-Nasen-Schutz gehen während der Hauptverkehrszeit durch eine U-Bahn-Station in Peking.

In der massiven Infektionswelle in China haben sich nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Demnach dürften sich allein am Dienstag dieser Woche 37 Millionen Menschen angesteckt haben, wie aus Notizen von einem Treffen der nationalen Gesundheitskommission in Peking hervorgeht, die in sozialen Medien zirkulieren. Personen, die an der Diskussion beteiligt waren, bestätigten die Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg und der «Financial Times».

Die Schätzungen stammen vom Vizedirektor des Gesundheitsamtes, Sun Yang, wie die «Financial Times» berichtete. Nach seinen Worten verbreite sich das Virus weiter schnell im Milliardenvolk. So seien mehr als die Hälfte der 81 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Provinz Sichuan oder der 21 Millionen in der Hauptstadt Peking infiziert. In der offiziellen Statistik ist für die genannten drei Dezemberwochen landesweit aber nur von 62.000 Infektionen die Rede.

Während Krankenhäuser überfüllt sind und viele Krematorien die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern können, geben die amtlichen Zahlen längst keinen Überblick mehr über das wahre Ausmaß der Infektionswelle. Nach Hochrechnungen von Experten muss mit Hunderttausenden von Toten gerechnet werden. Die Notizen von der Diskussion gehen allerdings nicht auf die Todeszahlen ein.

Null-Covid-Politik hat China zunehmend belastet

Nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests hatte das bevölkerungsreichste Land am 7. Dezember seine harte Null-Covid-Politik abrupt aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch sahen Experten den Grund vor allem darin, dass die strikten Maßnahmen angesichts der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr durchgehalten werden konnten. Auch hatten die Beschränkungen die zweitgrößte Volkswirtschaft zunehmend belastet.

Nachdem chinesische Experten früher immer eindringlich vor den Gefahren des Coronavirus gewarnt hatten, um die Null-Covid-Politik zu begründen, wird die Schwere der Erkrankung seit dem Kurswechsel heruntergespielt. Der führende Regierungsberater und renommierte Epidemiologe Zhong Nanshan schlug sogar vor, Covid-19 nur noch «Corona-Erkältung» zu nennen.


Bildnachweis: © Uncredited/kyodo/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Reparatur-Cafe im Bürgerhaus
Aktuelles aus der Region 10

Am Samstag öffnet wieder das Reparatur-Cafe

weiterlesen...
Metzgerei Richard Huber Gbr mit dem bayerischen Metzger Cup ausgezeichnet
Gastro

Preisverleihung mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und  Staatsminister Dr. Florian Herrmann in der Stadthalle Neusäß

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Straßburg jagt Falschparker mit Scan-Autos
Aus aller Welt

Parken ist in der Elsass-Metropole mitunter richtig teuer. Nun wird die Kontrolle ausgeweitet. Ist der Einsatz von Scan-Autos ein Muster für Deutschland?

weiterlesen...
Australien feiert Ostern mit Schildkröteneiern
Aus aller Welt

Kostbare Eiersammlung in Australien: Um zu verhindern, dass Füchse den Nachwuchs seltener Arten fressen, springen Tierschützer mit Brutkästen ein. Zu Ostern sind erste Baby-Schildkröten geschlüpft.

weiterlesen...
Erneut Busunglück auf Autobahn: Mehr als 20 Verletzte in NRW
Aus aller Welt

Erst auf der A9, nun auf der A44: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage kommt ein Reisebus von einer Autobahn ab und stürzt auf die Seite. Diesmal verunglückt eine Gruppe von Berufsschülern aus Warburg.

weiterlesen...